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Thema: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

In dieser Diskussion geht es um "Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?" im "Ernährung" Forum, als Teil von Elternfragen.net
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  1. #61
    Stillberaterin Avatar von KittyKätzchen
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?


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    Sandra, du hast absolut recht.

    Aber eine enspannte Flaschenmutter ist sicher tausendmal besser fürs Kind als eine gefrustete, genervt, gestresste Mutter, die es furchtbar findet das sie ihr Kind 2 stündlich oder gar stündlich und das auch nachts anlegen muss.
    Ich habe aber bei vielen Frauen festgestellt, dass sie sich gleich sehr entspannen, wenn man ihnen sagt, dass dieses Verhalten völlig normal ist. Dass sie ihr Baby nicht verziehen. Von vielen fällt dann einfach diese Last ab, und alles geht gleich viel entspannter.

    Andrea, wieso so aggressiv?
    Ich werde zu diesem speziellen Thema jetzt nichts mehr sagen, du glaubst es mir ja eh nicht. Und ich hab besseres zu tun, als mich hier als realitätsfern und ideologisch verblendet bezeichnen zu lassen.

  2. #62
    Aktiver Teilnehmer Avatar von quaks
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Doch Andrea, das an dieser Aussage was dran ist, würd ich schon so sehen.

    Ich schreib in meinem Stammforum, das sind ca. 200 Weiber, viele mit abgeschl. Studium, sicher 2/3 mit Abitur und die anderen sind auch nicht blöd - haben nur keinen höhrern Schulabschluss -die diskutieren über stillen und impfen und ernährung genauso hart wie hier - naja manchmal noch härter und zickiger *fg*

    Aber es machen sich dort wesentlich mehr leute Gedanken um ihrer und die Ernährung der Kinder, als es wohl im Durchschnitt der Fall ist.
    Es hat eben schon was mit Bildung zu tun, das heißt aber nicht, das dort alle "öko" ernähren, aber die Entscheidung fällt bewußter.

    Genauso wie bei dir - du machst dir ja auch Gedanken wie du deine Kinder erziehen und ernähren möchtest und wirst dann eine bewußte Entscheidung treffen und greifst nicht zum Gläschen weil Onkel Hipp dir täglich im Fernsehen erzählt wie toll seinen Gläschen sind.

    lg sandra
    VG Sandra
    Präventiv eine Handvoll Buchstaben zum selbersortieren hinterherwerf.
    Zwerg *11/01 und
    Zickchen*10/04 Ösophagustatresie, Reflux, rezidivirende Bronchitiden ...
    https://www.q39-1.info dazu - aber noch in der akuten Bearbeitungsphase

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  4. #63
    Teetante
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Zitat von KittyKätzchen ((fuer URL bitte einloggen))
    Andrea, wieso so aggressiv?
    Ich werde zu diesem speziellen Thema jetzt nichts mehr sagen, du glaubst es mir ja eh nicht. Und ich hab besseres zu tun, als mich hier als realitätsfern und ideologisch verblendet bezeichnen zu lassen.
    Agressiv würde ich mal nicht behaupten, aber Du und ich haben verschiedene Einstellungen zum Stillen und ich kann es gar nicht leiden, wenn mir einer eine Sache auf's Auge drücken will und diese noch so vehement verteidigt, aber dann eben auch nur statistische Erhebungen als Begründung liefert.

    Das eine gewisse Bildung sicher auch mit der Ernährung der Kids zu tun hat, streite ich ja auch gar nicht ab, aber ich finde es eben nicht in Ordnung, daß Mütter als zu blöd zum Stillen hingestellt werden und daraus resultiert dann, daß die Kinder, die eben nicht gestillt wurden, einen niedrigeren IQ haben. Das kann doch wohl alles nicht wahr sein, was hier so in den Raum gestellt wird!

    Ich werde mit Sicherheit auch den Herrn Hipp oder Alete kaufen, ich werde mich aber auch selber hinstellen und meinem Kind auch selbstgemachtes Essen (Möhren mit Kartoffeln als Beispiel) anbieten genauso wie ein Wurstbrot. Da ich eh alles frisch koche, kann ich für das Kind auch mitkochen. Und wenn es dann keine Möhren will, ist das ja auch i.O., aber wenigstens probieren darf man es doch wohl noch. Und ich werde mit Sicherheit mein Kind nicht jahrelang stillen, auch wenn ich Gefahr laufe, dann ein dummes Kind groß zu ziehen!!

    Gruß, Andrea

  5. #64
    Stillberaterin Avatar von KittyKätzchen
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Agressiv würde ich mal nicht behaupten, aber Du und ich haben verschiedene Einstellungen zum Stillen und ich kann es gar nicht leiden, wenn mir einer eine Sache auf's Auge drücken will und diese noch so vehement verteidigt, aber dann eben auch nur statistische Erhebungen als Begründung liefert.

    Wo will ich dir denn was aufdrücken? Ich habe Fakten geliefert, was du damit machst, soll mir doch egal sein.
    Und Himmel, wenn nicht mit statistischen Werten, womit soll ich denn bitte sonst argumentieren?
    Das eine gewisse Bildung sicher auch mit der Ernährung der Kids zu tun hat, streite ich ja auch gar nicht ab, aber ich finde es eben nicht in Ordnung, daß Mütter als zu blöd zum Stillen hingestellt werden und daraus resultiert dann, daß die Kinder, die eben nicht gestillt wurden, einen niedrigeren IQ haben.

    Die Mütter sind nicht "zu blöd zum Stillen", aber sie machen sich halt nicht so viele Gedanken drum. Und das ist einfach so, da ist noch nicht mal eine Wertung drin enthalten.

    Und ich werde mit Sicherheit mein Kind nicht jahrelang stillen, auch wenn ich Gefahr laufe, dann ein dummes Kind groß zu ziehen!!

  6. #65
    Monsti
    Gast

    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    1) heißen die Dinger nicht aus Jux Milchzähne.


    Nun, selbstverständlich wird ein Kind mit den ersten beiden Zähnchen im Unterkiefer nicht vernünftig beissen können. Milchzähne heißen so, weil sie den Übergang von reiner Flüssignahrung zur festen Nahrung markieren. Da sie peu à peu kommen, hat die Mutter Zeit, die Muttermilchernährung zu reduzieren - sprich abzustillen.

    In der Vergangenheit war ich fast überall auf unserem Planeten und hatte auch Gelegenheit, etliche "Naturvölker" hautnah kennenzulernen. Die Mütter hörten mit dem Vollstillen regelmäßig auf, wenn das Kind von selbst begann, an allem möglichen zu knabbern. Der Abstillprozess geschieht bei Naturvölkern viiiiiel langsamer als bei uns, wo üblicherweise geplant abgestillt wird. Die Mütter sagten mir oft sinngemäß: Wenn das Kleine zu arg beisst, lass' ich's zunehmend nicht mehr an meine Brust. Gleichzeitig entwickeln die Kinder immer mehr Verlangen nach fester Nahrung. Stichwort also: die Zähne!

    Natürlich sollte ein Kind, das mit 9 Monaten noch keine Zähne hat, weiterhin flüssig, idealerweise mit Muttermilch ernährt werden. Und natürlich sollte die Ernährung auch dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst werden.

    Dass das Stillen der Frau nicht instinktgesteuert sein soll, sondern erst erlernt werden muss, ist wohl einem Defizit unserer hochtechnisierten und naturfernen Gesellschaft zuzuschreiben. Selbstredend ist das Stillen genauso instinktgesteuert wie der Saugreflex eines gesunden Säuglings. Oder warum meinst Du, warum beim hungrigen Geschrei des Babys bei gesunden Frauen die Milch einschießen lässt. Und dass sie diese dann auch loswerden will, ist nur logisch.

    Übrigens unterscheidet sich hier der Mensch nicht von anderen Säugern. Auch eine Kuh muss nicht lernen, ihr Kalb zu säugen. Die Natur ist so schlau, das auch ohne kognitive Eigenschaften zu managen.

    Liebe Grüße
    Angie

  7. #66
    Arzt (Kinderheilkunde) Avatar von StarBuG
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Zitat von KittyKätzchen ((fuer URL bitte einloggen))


    Michael, hier ist der Artikel von Kathy Dettwyler.
    ((fuer URL bitte einloggen))

    Zum Thema 'psychische Schäden', wenn man davon ausgeht, dass Kinder von selbst so lange stillen würden, wenn man sie ließe (und davon geht Dettwyler aus - eben ein natürliches Abstillen), dann bezweifle ich, dass da irgendwelche Schäden entstehen.
    Kinder wollen weiter gestillt werden, weil sie die Nähe der Mutter wollen, nicht weil es um Hunger geht. Den Artikel den du zitiert hast, der führt eine Menge Behauptungen ins Feld, die aber in keinster Weise belegt werden. Die Berechnungen halte ich übrigens für nicht übertragbar.

    Im Übrigen gibt es durchaus Tiere, die so lange stillen (entwicklungstechnisch gesehen), Pferdestuten z.B. trinken manchmal noch bei ihren Müttern, auch wenn sie selbst schon Fohlen haben.
    Affen haben jedes Jahr Nachwuchs, genauso wie Pferde, und Milch ist eigentlich immer vorhanden.
    Wie Monsti schon schrieb, wenn da mal zwischendurch ein älteres Kind dran will, dann ist das ok. Aber ein Kind alleine durchzustillen bis in dieses hohe Alter, das würden auch Tiere nicht machen. Wenn eine Stute nicht mehr gedeckt wird, dann hat sie nach einem Jahr auch langsam keine Milch mehr und stillt ab.

    Warum? Weil es hier nicht üblich ist?
    Nein, weil es für die emotionale Entwicklung des Kindes nicht unbedingt förderlich ist.
    Wie ich schon sagte gehört es zur Entwicklung des Kindes, sich immer weiter von der Mutter zu lösen und die Welt für sich zu entdecken. Ein extrem enges Binden an die Mutter durch stillen wirkt diesem Trieb entgegen. Man kann seinem Kind auch durch Schmusen Nähe zeigen, ohne es zu stillen. Stillen gibt dem Kind das Gefühl, es ist noch immer das hilflose Baby der Mama.
    Mal abgesehen davon, das es Ernährungsphysiologisch nicht wirklich mehr Sinn macht in dem alter noch zu stillen. Der Darm ist voll entwickelt und dafür ausgelegt, feste Nahrung zu verarbeiten. Genauso wie das Immunsystem vollkommen ausgereift ist, um mit sämtlichen Infekten klar zu kommen. Es ist sogar ein Training für das Immunsystem, wenn Kinder häufig krank sind. In Naturvölkern haben Kinder bis zum 6-7 Lebensjahr eingentlich fast konstant verrotzte Nasen, danach aber sind die meisten fast immer kerngesund.

    Bei langer Vollstillzeit (was wie gesagt gar nicht so unüblich ist, ich kenne sehr viele Langzeitstillkinder, die erst spät mit Beikost angefangen haben) sollte man natürlich regelmäßig den Eisenspeichervorrat überprüfen lassen, eben um Mangelerscheinungen auszuschließen. Ansonsten ist dagegen eigentlich nichts einzuwenden.
    Es geht nicht nur um Eisen, auch das Eiweiß und die Kalorien reichen zum normalen Gedeihen nicht mehr aus. Du als Stillberaterin solltest das aber eigentlich wissen

    Muttermilch enthält ca. 70kcal pro 100ml.
    Ein Kind im Alter von 8 Monaten wiegt im Schnitt 8,5kg (P 50) und bräuchte somit ca. 1000kcal. Das wären 1,4 Liter Muttermilch am Tag um den Energiebedarf zu decken.
    Und das dies nicht so einfach machbar ist, darüber brauchen wir wohl nicht zu streiten, denke ich

    Wenn ich ganz ehrlich bin - und das ist jetzt bitte nicht als Angriff zu verstehen - haben die meisten KiÄ, die ich bisher so kennengelernt habe und von denen mir Freunde erzählen, keine Ahnung von Säuglingsernährung.
    Wieviele kennst du denn? Alle Ärzte die ich kenne, kennen sich exzellenten mit dem Energiebedarf und der Ernährung von Säuglingen aus. Und ich kann dir auf Anhieb 30 Ärzte nennen

    Ich kenne eine Frau, deren KiA riet ihr, endlich mit Beikost anzufangen, als ihr Baby 3 1/2 Monate war. Das Kind war absolut nicht beikostreif, aber "die dünne Plörre" könne ja niemals reichen. Das Baby war ein absolut propperes Vollstillkind, die Mutter ist in Milch fast ertrunken. Es gab absolut keinen Grund, dem Kind Beikost zu geben.
    Und mein KiA könnte mir wenig bis nix über die Beikostbereitschaft meines Kindes sagen - er sieht ihn so gut wie nie und kennt ihn daher so gut wie gar nicht. *schulterzuck*
    Klar gibt es auch Ausnahmen.
    Aber du als Stillberaterin scheinst ja auch wenig von Energiebilanz und Energiebedarf zu wissen (soll auch kein Angriff sein).
    Man kann Kindern einfach nicht alles nach ihrem Kopf gehen lassen, dazu sind Eltern da. Ärzte sind dazu da, das die Kinder gesund bleiben und um sie wieder gesund zu machen, wenn sie mal krank sind. Stillberater wie du sind dazu da, den Müttern das stillen zu erklären und ihnen dabei zu helfen. Und alle zusammen ziehen wir an einem Strang damit die Kinder eine optimale Versorgung haben.

    1) heißen die Dinger nicht aus Jux Milchzähne.
    Und 2) sind wir darauf durchaus schon eingegangen, wir reden doch die ganze Zeit über Beikostbereitschaft etc.
    Um mal ganz banal wieder meinen Sohn als Beispiel zu nehmen, wir haben mit 9 Monaten mit Beikost angefangen. Vorher war da absolut nix zu wollen. Nennenswerte Mengen hat er aber erst mit 1 1/2 gegessen, aber auch da bestand der Hauptanteil seiner Nahrung aus Muttermilch. Geändert hat sich das erst, als ich nachts abgestillt habe. Und mit den 2 Schneidezähnchen, die er mit 9 Monaten hatte, hielt sich die Auswahl an essbaren Nahrungsmitteln doch sehr in Grenzen. Mit 6 Monaten hatte er noch gar keine Zähne.
    Beikost ist ja auch nicht direkt das Nackensteak und der grüne Apfel.
    Man fängt mit Gläschen an, da muss ein Kind keine Zähne haben.
    Ob ein Kind was ist hängt absolut von der Mutter ab.
    Jedes Kind ist mit 6 Monaten Beikost, wenn man es ihm gibt.
    Man sollte halt langsam anfangen, vor allem erst einmal mit einer Sorte Beikost.
    Da würde sich zum Beispiel Karotte anbieten. Erst das Kind an den neuen Geschmack gewöhnen und über eine gewisse Zeit damit füttern. Dann kann man ein weiteres Gemüse dazu nehmen. So dann Stück für Stück die Anzahl der Lebensmittel erhöhen.
    Aber dazu kann und sollte man sich von seinem Kinderarzt beraten lassen.
    Man kann hier nämlich auch Fehler machen (z.B. zu früh mit Getreide anfangen).

    Ich gehe halt einfach davon aus, dass Kinder in 90% der Fälle wissen, was sie wann brauchen - wenn man es ihnen nicht aberzieht und ihnen mit 4 Monaten den guten Karottenpamps reindrückt (ja, alles schon gesehen ), obwohl sie ganz deutlich zeigen, dass sie das nicht wollen. Steht ja auf dem Glas drauf, also kann es ja nicht verkehrt sein.
    Ich lass mein Kind ja auch nicht auf die heiße Herdplatte fassen, nur weil es das will.
    Kinder, die nur eine Ernährung kennen, werden von sich aus diese Ernährung nicht einstellen, weil das für deren Körper mit dem Leben nicht vereinbar wäre. Das nennt sich Selbsterhaltungstrieb.
    Erst wenn man ihnen Alternativen anbietet, können sie sich daran gewöhnen.

    Es liegt nun mal auch in der Natur der Sache, das jeder allem Neuen gegenüber erst einmal skeptisch ist. Man spricht ja auch von "auf den Geschmack kommen".
    Sprich, ich muss meinem Kind, das bisher nur Muttermilch kennt, erst einmal Zeit geben, sich an den neuen Geschmack z.B. Karotte zu gewöhnen. Das hat absolut nichts mit "reindrücken" zutun.
    Der Zeitpunkt aber dafür ist, wie ich schon sagte, von Kind zu Kind unterschiedlich und sollte zwischen dem 4ten und 6ten Lebensmonat liegen.


  8. #67
    Stillberaterin Avatar von KittyKätzchen
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Natürlich sollte ein Kind, das mit 9 Monaten noch keine Zähne hat, weiterhin flüssig, idealerweise mit Muttermilch ernährt werden. Und natürlich sollte die Ernährung auch dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst werden.
    Sag ich doch.

    Dass das Stillen der Frau nicht instinktgesteuert sein soll, sondern erst erlernt werden muss, ist wohl einem Defizit unserer hochtechnisierten und naturfernen Gesellschaft zuzuschreiben. Selbstredend ist das Stillen genauso instinktgesteuert wie der Saugreflex eines gesunden Säuglings.
    Der Körper reagiert instinktiv, stimmt. Aber der Vorgang Stillen muss gelernt werden.
    Das ist übrigens bei allen höheren Primaten so. Bonobos, die in Gefangenschaft bzw. ohne Familie aufwachsen, können ihre Jungen auch nicht stillen.


    Den Artikel den du zitiert hast, der führt eine Menge Behauptungen ins Feld, die aber in keinster Weise belegt werden. Die Berechnungen halte ich übrigens für nicht übertragbar.
    Wie gesagt, über diese Behauptung kann man streiten. *schulterzuck* Ich bin auch nicht 100%ig davon überzeugt.

    Nein, weil es für die emotionale Entwicklung des Kindes nicht unbedingt förderlich ist.
    Beweise?
    Ich kenne mehrere Langzeitstillkinder und die sind nicht selbstständiger oder unselbstständiger als kurz gestillte oder Flaschenkinder.

    Es geht nicht nur um Eisen, auch das Eiweiß und die Kalorien reichen zum normalen Gedeihen nicht mehr aus. Du als Stillberaterin solltest das aber eigentlich wissen
    Das war auch mehr als Beispiel gedacht.

    Muttermilch enthält ca. 70kcal pro 100ml.
    Ein Kind im Alter von 8 Monaten wiegt im Schnitt 8,5kg (P 50) und bräuchte somit ca. 1000kcal. Das wären 1,4 Liter Muttermilch am Tag um den Energiebedarf zu decken.
    Und du weißt auch, welche Mengen an Beikost ein Kind dann essen müsste (statt MuMi), um auf diese 1000kcal zu kommen? Um mal Karotten als Beispiel zu nehmen, 100g davon enthalten nur 27kcal. Wenn ich also eine Mahlzeit MuMi durch eine Mahlzeit Karotte ersetze, bekommt das Kind ungefähr 40kcal weniger (ja, ich weiß, kommt ja noch Öl dran etc.).

    Und das dies nicht so einfach machbar ist, darüber brauchen wir wohl nicht zu streiten, denke ich
    Da hast du mich und meinen Mörderbusen nicht gesehen. Ja, ich hatte tatsächlich absolute Unmengen Milch. Ich hätte sicher noch ein bis zwei Kinder mitstillen können.

    Wieviele kennst du denn? Alle Ärzte die ich kenne, kennen sich exzellenten mit dem Energiebedarf und der Ernährung von Säuglingen aus. Und ich kann dir auf Anhieb 30 Ärzte nennen
    Das war jetzt mal eine völlig unrepräsentative Erhebung aus meiner Umgebung (um die 10 KiÄ) und diversen Erfahrungsberichten aus meinem Stammforum.

    Aber du als Stillberaterin scheinst ja auch wenig von Energiebilanz und Energiebedarf zu wissen (soll auch kein Angriff sein).
    Ich habe auch nur ein medizinisches Basiswissen. Die Aufgabe der Stillberaterin ist es auch nicht, den Müttern vorzurechnen, was wie viel Kalorien enthält. Ich schaue auf das jeweilige Kind, und nur darauf. Und wenn ein 7 Monate altes Kind noch keinerlei Beikostbereitschaft zeigt, werde ich der Mutter nicht sagen, dass ihr Kind aber aus den und den Gründen jetzt unbedingt Beikost essen muss.
    Ganz ehrlich? Diese Argumentation können nur Kinderlose anführen, die noch nie versucht haben, ein 6-monatiges zum essen zu kriegen.

    Jedes Kind ist mit 6 Monaten Beikost, wenn man es ihm gibt.
    Davon wußte mein Sohn wohl nix.

    Sprich ich muss meinem Kind, das bisher nur Muttermilch kennt, erst einmal Zeit geben, sich an den neuen Geschmack "Karotte" zu gewöhnen. Das hat absolut nichts mit "reindrücken" zutun.
    Nein, aber genau das ist bei den meisten Müttern, die ich so kenne, normal. "Ach, guck mal, sie schiebt das immer wieder raus *hihi* *löffel wieder reinstopf* Das ist ja so süß!"
    Kitty (25) & Ehedings (43)
    Sohn (4) & Sohn (1,5)

    "Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null. Und den nennen sie ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

  9. #68
    Arzt (Kinderheilkunde) Avatar von StarBuG
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Wobei, wir können uns ja einigen und sagen.

    Volles Stillen auf jeden Fall bis zum 6ten Monat, und danach abhängig vom Kind mit Beikost anfangen. Und wenn es dazu direkt noch nicht bereit ist, dann wartet man halt noch einen Monat zu. Zu lange jedoch sollte man auch nicht warten

    Wobei Beikost halt wirklich Beikost heißt, sprich zusätzlich zum Stillen.

    Und wie ich schon mehrfach erwähnte, bis zum 2ten Lebensjahr hab ich ja prinzipiell erst einmal nichts gegen das Stillen. Danach sollte man zumindest mit den Eltern mal darüber sprechen und erforschen, was denn nun der Antrieb zum stillen ist und ob es da primär um das Wohl des Kindes geht oder eher um ein mehr egoistisches (mir fällt kein besseres Wort ein, auch wenn dieses hier hart klingt) Bedürfnis der Mutter.

    Ich glaub so weit auseinander sind wir mit unseren Einstellungen gar nicht.
    Wir verhaken uns nur immer in einzelnen Aussagen des Anderen

  10. #69
    Stillberaterin Avatar von KittyKätzchen
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Amen.

  11. #70
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    Standard AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?

    Aber mal als Anregung für dich.

    Ich finde es schon wichtig, sich mit Energiebilanzen auszukennen, wenn man Eltern zu Ernährungsfragen ihrer Kinder berät. Da kann nämlich auch mal was ganz schön schief laufen.
    Aber wir Kinderärzte sind da eh penibel. Wir berechnen ja eh immer alles bis aufs Milligramm mit dem Taschenrechner

    Ach ja, um der Diskussion willen noch einmal zurück zu deinem Kalorienbeispiel mit Karotte.

    Karotte soll ja auch nicht über Monate alleine gefüttert werden, sondern als Einstieg gelten.
    Es ist nur nicht gut, direkt mit Mischkost wie "Kartoffel, Fleisch und Möhren" in einem Gläschen anzufangen, da der Darm darauf einfach nicht vorbereitet ist.

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