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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo
Ich glaube kein Thema wird unter Eltern und Ärzten so kontrovers diskutiert, wie das Thema stillen.
Die Lehrmeinung dazu ist, das nach ca. 4-6 Monaten mit der Beikost angefangen werden sollte, da nach 6 Monaten der Energie- und Substratgehalt von Muttermilch allein nicht mehr für ein befriedigendes Gedeihen des Kindes ausreicht.
Nach 2 Jahren hat das Stillen keinerlei Vorteile mehr für das Kind.
Viele Eltern sind aber der Meinung, das ein Kind so lange gestillt werden sollte, bis es sich von selbst abstillt, dies geht teilweise bis zum 4ten Lebensjahr.
Ich selber bin der Meinung, das jede Mutter dies für sich entscheiden sollte, aber ich denke auch, dass das Stillen nicht zu sehr in die Länge gezogen werden sollte.
Ich meine damit, dass ein 2jähriges Kinder nicht mehr gestillt werden brauch.
Wie steht ihr dazu?
Wie lang habt ihr eure Kinder gestillt?
Wann habt ihr bei der Babyernährung mit Beikost angefangen?
Liebe Grüße
Michael
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hi
ich finde stillen schön und praktisch.
Den Großen hab ich ca. 10 Monate gestillt. Mit 4-5 Monaten hab ich mit Beikost angefangen.
Er ließ sich damit wunderbar beruhigen. Und oft war es Mittel der Wahl ihn einzuschlummern.
Durch einen längeren Krankenhausaufenthalt und unbequemen Möglichkeiten, hat es dann nicht mehr funktioniert. Ich hab es dann sein lassen, weil auch er nicht mehr wirklich wollte.
Zickchen hab ich leider nie vollgestillt und nur 3 Monate teilgestillt obwohl sie es wohl mehr gebraucht hätte, aber leider hatte sie ne Trinkschwäche und schaffte nicht die ausreichende Menge an der Brust. Durch Stress und Zeitdruck klappte es dann auch nicht mehr mit Abpumpen. Beikost hab ich mit ca. 7 oder 8 Monaten angefangen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen ein Kind mit 3 oder 4 Jahren noch zu stillen. Aber man soll ja nie nie sagen. Als der Große kam, konnt ich mir nicht vorstellen, das Stillen was angenehmes ist. Ich hätt nie gedacht, das ich 10 Monate stillen werde - ich dachte so, naja 6 - 12 Wochen maximal :-)
Bei der Kleinen könnt ich mir sogar jetzt noch vorstellen zu stillen, sie ist so klein und handlich, spricht kaum und ist irgendwie immernoch Baby :-)
lg sandra
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Bei mir war es wie bei Quaks: ich habe meine Kinder zwischen 5 Monaten und 12 Monaten gestillt. Der Große hatte mit 5 Monaten von einer Mahlzeit zur anderen keine Lust mehr auf Brust, was mich sehr gekränkt hat, aber es war nix zu machen. Flaschen hat er dann allerdings auch keine bekommen, ab da gab es Brei und Butterbrote. Das zweite Kind wurde ein halbes Jahr lang voll gestillt, dann hab ich zugefüttert, da war es mit dem Stillen schnell vorbei, noch einen Monat ging es. Das dritte Kind hab ich 6 Monate voll gestillt, dann nochmal 4 Monate 3-5x täglich, halt langsam immer weniger, bis sie mit 10 Monaten nicht mehr wollte, weil ihr die Kost der Großen wohl so verlockend erschien. Die Kleine wurde 4 Monate voll gestillt, allerdings war sie ein sehr schwieriges Kind, das Stillen dauerte immer elend lang, weil sie nicht zur Ruhe kam. Da war ich froh, wenn sich dann mal jemand anders mit ihr hinsetzen konnte, um sie mit Brei zu füttern. Ich habe sie dann noch bis etwas über ihren 1. Geburtstag gestillt, morgens, mittags, abends, und vor allem nachts!, dann wollten wir beide nicht mehr, wie gesagt, sehr schwierig.
Ich habe immer gerne gestillt, fand die Stillminuten immer sehr innig und kann mir bis heute nicht vorstellen, so eine innige Beziehung zu meinem Kind zu haben, ohne es zu stillen. Flaschen hat keines meiner Kinder jemals bekommen. Außerdem fand ich es immer sehr praktisch, nachts nicht mit Wasser und Pülverchen in der kalten Küche rumhantieren zu müssen. Und unterwegs war das Stillen noch praktischer, kein Schnell, schnell, nach Hause!, das Kind hat Hunger, das Essen war immer dabei und in der richtigen Temperatur. :)
Ich finde es immer schade, wenn Mütter aus kosmetischen Gründen ihre Kinder nicht stillen wollen, denn diese Gründe sind Blödsinn, die Brust bildet sich sogar sehr viel besser zurück, wenn frau stillt.
Meine Nichte hat vor 6 Wochen eine Tochter bekommen, die sie bis vor ein paar Tagen gestillt hat, jetzt hat sie abgestillt, weil sie abends ausgehen will und nicht so angebunden sein will, das finde ich schade, auch wenn ich auch manchmal Frust hatte, so angebunden zu sein. Aber die Zeit ist so kurz, wenn man, wie ich, heute zurückschaut, ging es verdammt schnell!, da finde ich, kann man ruhig mal ein bißchen zurückstecken. Die Kinder essen noch früh genug Butterbrote, dann wird es wieder einfacher. Aber die Stillzeit kommt nie mehr wieder.
Trotz wunder Brustwarzen und Milchstau und schlafloser Nächte: ich würde immer wieder so lange stillen. Aber auch das ist für mich klar: ein Kind 2 oder sogar 4 Jahre lang zu stillen, das finde ich abartig. Meine Cousine, Leiterin einer Stillgruppe, sagte immer so schön: wenn die Kinder genügend Zähne haben, dann hat sich der liebe Gott auch was dabei gedacht. Dann ist es Zeit für Leberwurstbrote. :)
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo
Also ich hab auch gerne gestillt, es war praktisch, jederzeit abrufbar und auf idealer Trinktemperatur. Leider konnte ich nur 4,5 Monate stillen, dann versiegte die Milch. Naja, ansonsten hätte ich mindestens 6 Monate gestillt, maximal bis zum ersten Geburtstag. Es entsteht zwar eine schöne enge Bindung, aber alles nach dem ersten Jahr finde ich zu arg. Irgendwann muss an sich die Kleinen abnabeln lassen in der Hinsicht. In der Krabbelgruppe ist eine, da trinkt die zweijährige Tochter noch von der Brust. Ich find es wirklich nicht abstossend, aber befremdlich sieht es schon aus. Und auch die Mama scheint etwas von genervt zu sein, sie möchte das nächste Kind deswegen nicht mehr stillen....
LG Kerstin
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Huhu!
Ich habe nicht gestillt, weil ich mir den streß mit zwei wirklich nicht antun wollte... :-[ ich glaube, wenn ich gestillt hätte, wäre ich nach 2 tagen auf dem zahnfleisch gekrochen.... meine jungs sind also flaschenkinder. bei jonas hab ich mit 6,5 monaten mit beikost angefangen (er wollte nicht eher) und bei tobi bereits mit 4 monaten, weil er seine milch nie mehr getrunken hat. tja, eine mahlzeit möhrchen und der bengel hat keine milch mehr haben wollen... heute weiß ich auch warum, hätte ich das alles vorher gewusst, hätte er ne andere alternative wie beikost bekommen...
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hi zusammen!
Habe letztens beim Doc in so einem Klatschblatt von einer Frau gelesen, die stillt ihr Kind immer noch, obwohl es schon 9 Jahre (!) alt ist. Immer nach der Schule geht die Kleine erstmal an die Brust!
Ich habe zwar noch kein Kind, ob wir je eines haben, wer weiß es schon. Aber eins weiß ich, ich stille bestimmt keine 9 Jahre!!!
Angeblich findet das Mädchen das toll und die Mutter sowieso!
Mir fällt da irgendwie nix mehr zu ein....
Lg, Andrea
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von StarBuG
Die Lehrmeinung dazu ist, das nach ca. 4-6 Monaten mit der Beikost angefangen werden sollte, da nach 6 Monaten der Energie- und Substratgehalt von Muttermilch allein nicht mehr für ein befriedigendes Gedeihen des Kindes ausreicht.
Nach 2 Jahren hat das Stillen keinerlei Vorteile mehr für das Kind.
Das lernt also der deutsche Student? Finde ich erstaunlich, die WHO vertritt bekanntlich eine andere Ansicht, da wird mindestens 6 Monate volles Stillen empfohlen und zwei Jahre als wünschenswert, aber längst nicht als Maximum vertreten.
Ich habe 6 Monate voll gestillt, v.a. weil der Kleine allergiegefährdet ist, jetzt ist er ein Jahr und ich stille morgens und bei Bedarf nachts noch. Das werde ich jetzt allerdings auch so langsam ausklingen lassen, irgendwann will ich auch mal "Du bist dran" sagen dürfen >:D
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von einszweidrei
Das lernt also der deutsche Student? Finde ich erstaunlich, die WHO vertritt bekanntlich eine andere Ansicht, da wird mindestens 6 Monate volles Stillen empfohlen und zwei Jahre als wünschenswert, aber längst nicht als Maximum vertreten.
Ich seh gerade nicht, wo das im Widerspruch zu meiner Aussage steht?
Die WHO sagt, 6 Montage voll Stillen ist ideal, danach sollte mit Beikost angefangen werden.
Das ist aber doch genau das, was ich geschrieben habe?
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
jupp, sehe ich auch so, sehe da auch keinen widerspruch... *grübel*
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
@einszweidrei
ein Herzliches :hearts_mouth: Willkommen :congratulations_2b_cut: im Elternfragen.net.
Ich wünsche Dir viel Spass :emot36_rolling: und einen Haufen Antworten :c_love_puter4: auf Deine Fragen
die Du im Forum stellst.
Grüßle
Obelix1962
PS: Ist es nicht die Mutter die darüber entscheiden sollte wie lange Sie stillt !
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Sicher Obelix - aber bei der Entscheidung basiert auf Informationen.
Und jenachdem wer wie wo was sagt - bilden sie + das Bauchgefühl + ?? die Grundlage für Entscheidungen
Ich hätte wahrscheinlich ohne die allgemeinen aber sehr eindringlichen Hinweise der Art - "Stillen ist das Beste für ihr Kind" es eher nicht gemacht, weil ich es mir unangenehm vorstellte.
Heute versteh ich eher weniger warum jemand nicht stillt - es nicht mal versucht. Was keine Abwertung sein soll, ist einfach so.
Ich versteh aber auch nicht, warum die Flasche oft so verteufelt wird. Sie hat für mich Freiheit bedeut. Die Freiheit auch mal abends ein Glas Wein zu trinken oder ohne Zwerg einkaufen zu gehen - im Notfall gabs eben MuMi aus dem Vorrat oder Pulvermilch. Hatte in der Hinsicht unproblematische Kinder, die von Brust und Flasche nahmen.
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
@quaks,
nicht nur Information ich glaube auch Erfahrung spielt beim stillen eine große Rolle.
Ist man beim ersten Kind noch unsicher und weis nicht welchen Zeitaufwand man
fürs stillen benötigt kommt mit jedem weiteren Kind die eigene Erfahrung mit dem
stillen dazu.
Ebenso das Schamgefühl sich in der Öffentlichkeit zu entblösen und dem Kind die
Brust zu geben.
Mit zunehmendem Alter und der Erfahrung legt sich jedoch beides und man ( Frau )
stillt früher ab und weis wie man sich vor Gaffern schütz.
Grüßle
Obelix1962
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo zusammen!
Ohne hier irgendjemandem zu Nahe treten zu wollen, aber dieses Stillen in der Öffentlichkeit ist auch nicht so mein Ding, wenn ich das sehe! Man kann sich doch als Mutter bestimmt so beim Stillen anstellen, daß man am Nebentisch im Restaurant nicht die ganze Brust sehen muß, oder? Ich finde das immer furchtbar, mit welchem Tamtam manche Mütter dieses Stillen in der Öffentlichkeit betreiben, am besten noch lautstark und mit fast nacktem Oberkörper dasitzen.
Muß das wirklich so sein??
Liebe Grüße, Andrea
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von StarBuG
Ich seh gerade nicht, wo das im Widerspruch zu meiner Aussage steht?
Der Widerspruch liegt in den Ober-bzw. Untergrenzen, so habe ich Deinen Beitrag auf jeden Fall verstanden.
Du hast geschrieben, Beikost ab dem 4., spätestens dem 6. Monat, die WHO sagt frühestens ab dem 6. Monat.
Du schreibst, nach dem 2. LJ macht Stillen keinen Sinn mehr, die WHO empfiehlt bis zum 2. LJ voll zu stillen.
Ich bin immer ein bischen entsetzt, wenn ich von Freundinnen höre, dass der KA, überspitzt gesagt, sobald das Kind 4 Monate und einen Tag alt ist schon fragt, warum denn immer noch nicht zugefüttert würde?
Gut, mein Kind hat ein verstärktes Allergierisiko, von daher waren mir die 6 Monate "heilig", aber nach allem was ich gelesen habe dachte ich, dass 4 Monate als Mindestgrenze anzusehen ist (für früheres Zufüttern darf ja gesetzlich nicht geworben werden!), aber längeres Stillen eindeutig empfohlen wird, daher wundert es mich schon, wenn die neue Generation Kinderärzte auch mit den 4 Monaten im Gepäck losmarschiert ;)
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von einszweidrei
Zitat:
von StarBuG
Ich seh gerade nicht, wo das im Widerspruch zu meiner Aussage steht?
Der Widerspruch liegt in den Ober-bzw. Untergrenzen, so habe ich Deinen Beitrag auf jeden Fall verstanden.
Du hast geschrieben, Beikost ab dem 4., spätestens dem 6. Monat, die WHO sagt frühestens ab dem 6. Monat.
Du schreibst, nach dem 2. LJ macht Stillen keinen Sinn mehr, die WHO empfiehlt bis zum 2. LJ voll zu stillen.
Ich bin immer ein bischen entsetzt, wenn ich von Freundinnen höre, dass der KA, überspitzt gesagt, sobald das Kind 4 Monate und einen Tag alt ist schon fragt, warum denn immer noch nicht zugefüttert würde?
Gut, mein Kind hat ein verstärktes Allergierisiko, von daher waren mir die 6 Monate "heilig", aber nach allem was ich gelesen habe dachte ich, dass 4 Monate als Mindestgrenze anzusehen ist (für früheres Zufüttern darf ja gesetzlich nicht geworben werden!), aber längeres Stillen eindeutig empfohlen wird, daher wundert es mich schon, wenn die neue Generation Kinderärzte auch mit den 4 Monaten im Gepäck losmarschiert ;)
Ich hab doch gesagt das ist die Lehrbuchmeinung ;)
Ich persönlich denke auch, dass es die Mutter entscheiden sollte, trotzdem würde ich Müttern raten, nach dem 6ten Monat mit der Beikost anzufangen,
weil dann eben der Energiegehalt der Muttermilch nicht mehr ausreicht.
Das heißt nicht, das ein Baby das 1 Jahr voll gestillt wird verhungert oder so, es heißt lediglich, dass das Kind nicht mehr so schnell wachsen wird, da es ihm an ausreichender Energie dafür fehlt.
Ich selber bin sehr für das Stillen und ich denke, jede Frau die Stillen kann, sollte dies auch tun.
Es ist für die Frau besser (schnellere Gewichtsreduktion, Signifikante Senkung des Brustkrebsrisikos,..) zu Stillen und für das Kind (optimale Ernährung für das Kind, Nähe und Bindung, etc.)
Deine Information ist aber auch nicht ganz richtig.
Die WHO sagt:
Zitat:
exclusive breastfeeding for 6 months is the optimal way of feeding infants.
übersetzt: Volles stillen für 6 Monate ist der optimale Weg ein Baby zu füttern.
Zitat:
Thereafter infants should receive complementary foods with continued breastfeeding up to 2 years of age or beyond.
übersetzt: danach sollten Säuglinge Beikost bekommen zusätzlich zum Stillen bis zum 2ten Lebensjahr (dies ist als Zeitraum, nicht als Empfehlung gemeint) oder länger.
Ernährungsphysiologisch macht Muttermilch ab dem 2ten Lebensjahr keinen Sinn mehr.
Der einzige Vorteil ist die nahe Bindung zur Mutter, aber auch hier könnte man drüber diskutieren, ob es für einen 2-4 jähriges Kind wirklich noch von Vorteil ist, die Brust zu kriegen.
Aber darum hab ich das Thema ja gestartet, da es sehr sehr unterschiedliche Meinungen dazu gibt ;)
Liebe Grüße
Michael
ps: Quelle zu meinen WHO Zitaten: https://www.who.int/child-adolescent-..._exclusive.htm
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo zusammen!
Soweit man die Überschrift gelesen hat, geht es hier in dem Thema weniger darum, was die WHO empfiehlt, sondern um Eure eigenen Erfahrungswerte!
Denn was die WHO empfiehlt, kann man als "frische" Mutter sicher heutzutage im Internet z.B. nachlesen.
Wäre ich in der Situation, würde ich mich bei meinem Arzt schlau machen, Freundin fragen und wohl einfach aus dem Bauch heraus verfahren und mich nicht exakt an irgendwelche Richtlinien halten. Wenn ich nur 4 Monate stille ist das ok und wenn ich 8 Monate stille ist das auch ok. Nur alles, was über 2 Jahre geht, finde ich dann irgendwie auch nicht mehr so ganz normal, siehe meinen Beitrag oben bzgl. 9 Jahre (!!) stillen!
Liebe Grüße, Andrea
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von Teetante
Hallo zusammen!
Soweit man die Überschrift gelesen hat, geht es hier in dem Thema weniger darum, was die WHO empfiehlt, sondern um Eure eigenen Erfahrungswerte!
Herrje, es hat mich halt interessiert, was man heutzutage auf der Uni so lernt, ich kenn halt keinen Medizinstudenten, von daher fand ich es interessant, mehr nicht ::)
Ich zick Dich ja auch nicht an, weil Du hier postest, obwohl es nach Deiner Aussage ja um "Erfahrungswerte" geht und nicht um hätte/wäre/könnte... ;)
Aber noch eine Frage an StarBuG: Du schreibst ab dem 2.LJ (um nochmal Haare zu spalten - ab dem 3., oder? Also nach dem 2. Geburtstag?) macht Stillen ernährungsphysiologisch keinen Sinn mehr. Was sind denn die Vorteile des Stillens nach dem 1. Geb. und wie groß sind sie? Noch könnte ich das Abstillen ja verschieben... :D
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo einszweidrei!
Ich zick hier nicht rum, ich habe lediglich auf den Inhalt der Überschrift hingewiesen!
Ich schreibe auch heute nix mehr hier, bin viel zu gereizt und genervt, das aber wegen einer anderen Sache!
Schönen Tag noch!
Andrea
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo einszweidrei
Ich meinte, wenn das Kind 2 Jahre alt ist, aber hast Recht, hab es oben falsch formuliert.
Ab dem 2ten LJ. hieße ja, nach dem ersten Geburtstag, und das war nicht so gemeint.
Gruß
Micha
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo, Micha,
ich habs gewußt, ich habs gewußt... :dance_3_6: Ich komm mit diesem "vollendet"-Krams auch immer durcheinander ::)
Magst Du trotzdem mal schreiben, was die Vorteile des Stillens zw. ersten und zweiten Geburtstag sind...also vom ernährungsphysiologischen Standpunkt, der "Kuschelfaktor" leuchtet mir ein, aber das kann man ja auch anders auffangen und trotzdem abends mal ein Weinchen trinken 8)
@Teetante: OK, dann haben wir heute wohl wechselseitig einen schwierigen Tag...Friede? :congratulations_2b_cut:
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Die Muttermilch deckt im 2ten Jahr noch ca. 1/3 des Energiebedarfs (inkl. Nährstoffe etc.) des Kindes.
Darum ist die Beikost wichtig, denn alleiniges Stillen würde dem Wachstum des Kindes nicht zu gute kommen.
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hab ich gar nicht gesucht und trotzdem gefunden:
https://www.diabsite.de/diabetes-webl...d-ubergewicht/
finde ich ganz interessant,
süße Grüße
mämchen
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
@mämchen
guten Abend mämchen.
Ist schon ganz lustig die Geschichte mit dem Internet
Man findet Dinge, Berichte und Kontakte von denen man davor
nicht träumen wollte.
So auch der Bericht den Du ins Forum gestellt hast.
Wir alle lernen mit jedem Internet Aufenthalt, in den zich Suchprogrammen
täglich Milliarden von Informationen und geben diese an unsere weiter.
Wir wissen Aufgrund von Informationen heute durchschnittlich mehr
als ein Prof. des Mittelalters und unser Ausbildungssystem bringt uns sehts
vorausblickend an die Spitze.
Aber über das tägliche, das kleine, das was wir als Eltern wissen sollten
die Ernährung unserer Sprosse und deren Ernährung wie auch über die
Pflege wissen wir wenn es so weit ist nichts !
Wir leben in einer traurigen Gesellschaft.
Grüßle
Obelix1962
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo einszweidrei!
Friedenspfeife? Natürlich Friede! Sorry, habe gerade etwas schwierige Zeiten, habe es eben nochmal gelesen, was ich geschrieben hatte, hört sich schärfer an als beabsichtigt!
Liebe Grüße, Andrea
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Ich habe, wie andere Frauen hier auch, meine beiden Kinder 4 bzw. 6 Mon voll gestillt und dann bis zum 10. bzw. 12. Monat nach und nach durch Mahlzeiten mit dem Löffel ersetzt. Beide hatten nie ein Fläschchen ("ich armes", sagt meine Tochter!). Die meisten Mahlzeiten hab ich selbst gekocht, selten mal gab es ein Gläschen. Schließlich musste ich für mich bzw. später auch für das ältere Kind sowieso kochen, und wenn man da ein bißchen plant, seeehr vorsichtig würzt und dann noch den Pürierstab (wegen Fleisch) einsetzt, geht das schon. Noch heute ist es ein Festtag, wenn die beiden (20 bzw. 14 J.) sich mal ein Obstgläschen vom Taschengeld kaufen....
Stillen kann man auch in der Öffentlichkeit so, dass es kaum einer bemerkt, lediglich Frauen, die selbst gestillt haben, gucken mal genauer hin. Wenn bei uns zu erwarten war dass das nötig sein wird hab ich schon zuhause bei der Wahl meiner Kleidung darauf geachtet, wie die Milchbar möglichst unauffällig zugänglich gemacht werden kann.
Für den Fall, dass ich mal zu einer Brust-Mahlzeit nicht da sein sollte, haben wir anfangs Milch eingefroren, damit auch Papa/Oma füttern können. Aber speziell mein Sohn hat einfach keinen Sauger angenommen (auch keinen Schnuller).
:d_02baby_2:
Liebe Grüße
Ute
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
@obelix
Guten Abend, Obelix,
ja, ich bin da deiner Meinung. Früher war z. B. stillen einfach selbstverständlich, mit den "modernen Zeiten" hat sich vieles geändert, nicht nur zum Vorteil. Wenn ich an die Antworten auf deinen thread "dicke, unbew. Kinder" denke, das geht alles in die gleiche Richtung. Natürlich genieße ich auch, dass ich mein Getreide nicht mehr selber mahlen muß (aber kann) oder den Segen der Waschmaschine, auch den Fernseher (oder PC!!!!) will ich nicht mehr missen. Aber "die Dosis macht das Gift", und wer im eigenen Interesse und für seine Kinder auf Gesundheit und Bewegung achtet, wird auch bpsw. Umweltschutz im Auge behalten - aber ich schweife ab. Jedenfalls kann frau mit stillen seinem Kind preiswert und relativ einfach nur Gutes mit auf den Lebensweg geben.
Ich verkenne nicht, dass es auch Probleme gibt: Brustentzündung, nicht genug Milch, erforderliche Medikamenteneinnahme der Mutter, Mutter hat den besseren oder einzigen Job und Vater betreut das/die Kind/er. Manche Schwierigkeiten lassen sich überwinden, anderes ist nun mal so, und dann soll frau sich auch kein schlechtes Gewissen machen.
Erfahrung ist auch ein gutes Stichwort: hat frau beim ersten Kind nicht, mit hat auch eine Freundin und das ca.1980 erschienene "Stillbuch" sehr geholfen.
Stille Grüße... :d_02baby_2:
mämchen
PS: Hast du bei dem Link mal ein bißchen geblättert - Stichwort Diabetiker und :plate_1: ?
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Danke @ StarbuG, und sorry, dass ich so penetrant bin, aber: Kriegt das Kind denn im zweiten Jahr in Sachen Nährstoffe usw. noch etwas aus der MuMi, das es aus anderen Quellen nicht oder schlechter bekommt?
Zum Thema "Stillen in der Öffentlichkeit": Ich gehör auch nicht zu den Frauen mit der "Schau her, ich stille"-Einstellung, die sich am liebsten das Shirt ganz über den Kopf ziehen...aber ich hab es auch nie eingesehen, mein armes Kind unter einer Decke zu begraben, nur weil jemand etwas sehen könnte, was er nicht sehen will (dann soll er weggucken, starren ist eh unhöflich :P)
Nackte Frauenbrüste gibt es an jedem Kiosk, auf jeder Fernsehzeitschrift, ohne dass sich einer dran schert, dann darf es bitteschön auch nicht stören, wenn sie "in Erfüllung ihrer Pflicht" im Strassenbild auftauchen.
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo einszweidrei!
Mensch, Du weißt doch ganz genau, was ich meine! Natürlich sollst Du Dein Kind zum Stillen nicht unter einer Decke begraben! *kopfschüttel*
Liebe Grüße, Andrea
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Mensch Andrea
nicht persönlich nehmen - so war es mit sicherheit nicht gemeint :-)
und einszweidrei hat dir doch gar nicht widersprochen - nur etwas spitz differnziert *zwinker*
lg sandra
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Uuups...nö, war wirklich nicht so gemeint, Teetante, ich hab mich mehr auf den Beitrag von mämchen bezogen (wie gesagt, diese "schaut alle her, wie toll ich bin"-Mamas nerven mich auch, ich finde aber, wen es glücklich macht, der soll es tun, nervt weniger als lautes Handy-Telefonieren am Nachbartisch ::)), ich mußte jetzt ehrlich gesagt erstmal suchen, wo Du was zum Stillen in der Öffentlichkeit geschrieben hast - war wirklich, ehrlich nicht persönlich gemeint!!!
Auf die Decke bin ich gekommen, weil kürzlich eine stillende Mutter des Flugzeugs verwiesen wurde (ich glaube in England), weil sie sich geweigert hat, die Decke, die ihr die Stewardess aufdrängen wollte, zur Verhüllung zu nutzen. Die Frau saß am Fenster, ihr Mann saß neben ihr, also von öffentlich mit den Brüsten wedeln, überspitzt gesagt, konnte eigentlich keine Rede sein... ::)
Mir hat mal ein Mann in einem Restaurant ernsthaft vorgeschlagen, ich könne das Baby doch bitte auf der Toilette stillen - und wie gesagt, ich mach mich nicht vom Kopf abwärts frei, wenn ich stillen möchte, da muß man schon recht genau hinschauen... Ich hab ihm dann freundlich vorgeschlagen, er möge sich doch selbst in die sanitären Anlagen zurückziehen, wenn sein zartes Gemüt durch den Anblick verletzt wird - gab übrigens Szenenapplaus von den umliegenden Tischen, so kinderfeindlich ist Deutschland also gar nicht. ;)
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo, einszweidrei,
mit "Decke drüber" fänd ich auch unmöglich. Mit "Wahl meiner Kleidung" meinte ich eine Bluse zum aufknöpfen, eine Hölfte blieb bedeckt zum warmhalten - lach - an der anderen Seite war eben das Baby. Dem Kind zuliebe hab ich stillere Ecken in der Nähe einer Wand vorgezogen, wo ständig jemand vorbeigeht ist auch das Kind abgelenkt.
Probleme mit dem Publikum hatte ich nie, soweit ich mich nach der langen Zeit daran erinnern kann.
Müde Grüße
mämchen
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von einszweidrei
Danke @ StarBuG, und sorry, dass ich so penetrant bin, aber: Kriegt das Kind denn im zweiten Jahr in Sachen Nährstoffe usw. noch etwas aus der MuMi, das es aus anderen Quellen nicht oder schlechter bekommt?
Rein Ernährungsphysiologisch bräuchtest du ein Kind heute theoretisch gar nicht mehr stillen (ausgenommen die ersten Wochen), da auch durch Flaschenmilch alle benötigten Nährstoffe zugeführt werden können, aber die Nähe zur Mutter ist um so vieles intensiver beim Stillen.
Ein Kind kann wie gesagt noch ca. 1/3 seiner benötigten Kalorien durch Muttermilch im 2ten Lebensjahr decken, aber natürlich kann dies auch durch feste Nahrung passieren. Ich glaube der wichtigste Faktor beim Stillen, gerade bei älteren Kindern ist die Nähe zur Mutter, rein von der Ernährung her gibt es eigentlich nichts in der Muttermilch, was nicht durch feste Nahrung auch zugeführt werden kann.
Liebe Grüße
Michael
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Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo zusammen!
Vielleicht hätte ich nicht nur im Patientenfragen.net schreiben sollen, dass Ihr diese Woche Nachsicht mit mir haben müßt, sondern auch hier, was ich jetzt mal fix nachhole!
Mein Mann Lars ist gestern geschäftlich nach Texas/USA geflogen und mir ging es den ganzen Tag nicht wirklich gut, habe sehr viel geweint und war entsprechend nah am Wasser gebaut, dadurch vielleicht auch schneller persönlich angegriffen. Nun habe ich die schrecklichste Nach seit langem hinter mich gebracht, heute morgen um 5.50 Uhr unserer Zeit mit ihm telefoniert, er ist gut angekommen und nun plane ich den Sonntag, damit er bloß schnell rumgeht! Und ab morgen, wenn dann wieder alle Geschäfte aufhaben und das Wochenende vorbei ist, geht es mir hoffentlich jede Stunde etwas besser. Am Freitagmorgen steigt er in Texas wieder in den Flieger und am Samstagmorgen kann ich ihn um 9.00 Uhr am Kölner Hauptbahnhof wieder abholen. Und dieses Ziel gilt es nun möglichst schnell und unbeschadet zu erreichen!
Also, seid mir nicht böse, es kann jeden Tag nur besser werden!
Liebe Grüße, Andrea
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo,
die weltweite durchschnittliche Stilldauer beträgt vier Jahre. Andernorts ist eine derartige Still-Länge völlig normal und nicht der Rede wert. Nur hier bei uns - gefangen in der Konsumwelt von Hipp, Alete & Co. - ist man von dem "natürlichen Weg" irgendwie abgekommen.
Zitat von Kinderarzt und 8-facher Familienvater Dr. William Sears:
"Psychologen und Eheberater berichten, dass eines der häufigsten Probleme der heutigen Jugendlichen und Erwachsenen darin besteht, dass sie Schwierigkeiten damit haben, eine wirklich dauerhafte, enge Beziehung zu einem anderen Menschen einzugehen. Teddybären, Schnuller und andere Ersatzprodukte haben dazu beigetragen eine Generation von Menschen heranzuziehen, die vor allem an Materielles gebunden ist. "
Ich bin von diesem Denkansatz ebenfalls überzeugt. Dies ist auch ein Grund für, warum ich mein Kind "lange" stille.
Es gibt aber noch mehr Gründe, warum ich es gut finde, sein Kind zu stillen.
- Muttermilch deckt den gesamten Ernährungsbedarf eines Säuglings für die ersten sechs Monate. Sie verhindert Durchfall- und Mangelkrankheiten und ist die beste Nahrung für allergiegefährdete Babys.
- Stillen senkt das Risiko für das Kind, am plötzlichen Kindstod zu sterben.
- Muttermilch ist immer verfügbar, richtig temperiert, keimfrei.
- Durch das Stillen bildet sich die Gebärmutter schneller zurück, es ist gut für die Figur und beugt Brust- und Eierstockkrebs vor.
- In einer Studie, die vor wenigen Jahren in Bayern gemacht wurde, stellte man fest, dass das Risiko, dass Kinder später übergewichtig werden, immer geringer wird, je länger sie gestillt wurden.
- In einer Studie wurde die Auswirkung des Stillens auf die Größe der Thymusdrüse bei Säuglingen ermittelt. Es wurde festgestellt, dass der Thymuswert bei vollgestillten Kindern im Durchschnitt 38,3, bei nicht voll gestillten 27,3 und bei Kindern, die mit Flaschenmilch ernährt wurden 18,3 war. Bei den gestillten Kindern blieb der Thymus groß, solange sie gestillt wurden und verkleinerte sich nach dem Abstillen allmählich. Man nimmt an, dass dieser positive Effekt der Muttermilch auf die immunmodulierenden Faktoren zurückzuführen sind, die in dieser enthalten sind.
Der Thymus ist eine Drüse, die sich in Luftröhrennähe befindet und die eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem hat. Sie verwandelt die Lymphozyten in T-Lymphozyten, die wichtig bei der Bekämpfung von Viren und anderen infektiösen Mikroorganismen sind. - Die Muttermilch enthält im zweiten Jahr des Stillens ein höheres Maß an bestimmten Antikörpern. Zum Beispiel das Lysozym, das die Zellwand der Bakterien zerstört, ist in größerer Menge in der Milch der Mutter eines 18 Monate alten Kleinkindes zu finden, als in der Milch der Mutter eines Sechsmonatigen. Die Mutter produziert auch weiterhin Antikörper gegen die Krankheitserreger mit denen sie konfrontiert wird und schützt dadurch ihr Kind indirekt über die Milch, solange sie stillt. Kinder, die jahrelang gestillt werden sind bedeutend weniger häufig krank.
- Der Sauginstinkt bleibt jedem Kind jahrelang erhalten. Jeder findet es normal, ein Baby, das älter als 6 Monate ist, ja auch ein Drei- oder Vierjähriges mit einem Schnuller im Mund zu sehen. Wenn es stimmen würde, dass die Natur für den Menschen eine Stilldauer von lediglich wenigen Monaten vorgesehen hat, dann würde sie es so eingerichtet haben, dass nach dieser Zeit die Milch versiegt und der Sauginstinkt verschwindet, denn die Natur ist sehr ökonomisch, da wird nichts verschwendet. Die Milchproduktion richtet sich jedoch exakt nach den Bedürfnissen des bestimmten Babys/Kindes.
- Studien aus vielen Ländern machen deutlich, dass die Menge der täglich produzierten Muttermilch zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat des Kindes zwar abnimmt, aber dennoch durchschnittlich rund 500 ml beträgt und nach Bedarf erhöht werden kann. Kinder im 2. Lebensjahr decken ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch. Stillkinder im Alter von 13-18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht gestillte. Ältere Kinder erhalten 17% mehr. Weiter decken Kinder im 2. Lebensjahr aus der Muttermilch ihren Eiweißbedarf zu 38%, außerdem ihren Vitamin- und Mineralienbedarf anteilig folgendermaßen:
Vitamin A zu 100%
Vitamin C zu 95%
Niacin zu 41%
Riboflavin zu 21%
Folsäure zu 26%
Kalium zu 44%
Eisen zu 50%
Die Vitamin C-Konzentration der Muttermilch für ein Kind gegen Ende des 1.Lebensjahres ist 3,3 mal höher als im Blutplasma seiner Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin-C-Werte hat, wird es in der Milch 6-12-fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin-C als Kinder, die mit Vitamin-C-angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden.
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
StarBuG
Rein Ernährungsphysiologisch bräuchtest du ein Kind heute theoretisch gar nicht mehr stillen (ausgenommen die ersten Wochen), da auch durch Flaschenmilch alle benötigten Nährstoffe zugeführt werden können, aber die Nähe zur Mutter ist um so vieles intensiver beim Stillen.
Flaschenmilch ist - zum Glück - ein akzeptabler Muttermilchersatz. Allerdings steht sie in der Hierarchie der Babyernährung erst an 4. Stelle. Davor kommt 1. Muttermilch, 2. abgepumpte Muttermilch und 3. Milch einer anderen Frau.
Die Qualität der Flaschenmilch liegt Längen hinter der Muttermilch. Die Inhaltsstoffe sind in sehr viel größerer Menge in der FM vorhanden, weil sie viel schlechter aufgenommen werden. Dazu kommt, dass das Eiweiß der Kuhmilch sehr viel schlechter verdaut wird. Das kann grade bei Kolikbabies zu echten Beschwerden führen.
Zitat:
von
StarBuG
rein von der Ernährung her gibt es eigentlich nichts in der Muttermilch, was nicht durch feste Nahrung auch zugeführt werden kann.
Von Unmengen an Abwehrstoffen mal abgesehen. Viele Kinder werden nach dem Abstillen "plötzlich" viel häufiger krank als vorher.
Interessant zum Thema sind noch die Artikel von Dr. Jack Newman und Katherine Dettwyler PhD.
Mein Sohn wird nächsten Monat 2 und stillt noch 2-3 Mal am Tag, vollgestillt hat er 9 Monate. Nach oben habe ich mir kein Limit gesetzt.
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
KittyKätzchen
Flaschenmilch ist - zum Glück - ein akzeptabler Muttermilchersatz. ... und 3. Milch einer anderen Frau.
Wie soll ich mir das denn vorstellen? Ernähre ich dann mein Kind beispielweise mit der Milch meiner Nachbarin, weil die auch gerade stillt, wenn ich Glück habe oder was meinst Du mit "Milch einer anderen Frau"??
Zitat:
von
KittyKätzchen
Mein Sohn wird nächsten Monat 2 und stillt noch 2-3 Mal am Tag, vollgestillt hat er 9 Monate. Nach oben habe ich mir kein Limit gesetzt.
Das heißt, Du stillst Deinen Sohn bei Bedarf auch noch über Jahre hinweg?
Naja, ich habe da eh eine etwas andere Auffassung drüber,(habe noch kein Kind), aber irgendwann wird es sicherlich auch für das Kind peinlich, wenn es z.B. im Kiga oder Grundschule erzählt, daß es noch an die Brust kommt.
Viele Grüße, Andrea
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo Shikoku,
Zitat:
die weltweite durchschnittliche Stilldauer beträgt vier Jahre
Das ist so nicht ganz korrekt. Kinder bekommen ja nicht ohne Grund ab dem 6./7. Monat ihre ersten Zähne. Sobald ein Kind kauen kann, wird auch feste Nahrung gegeben - weltweit! Allerdings bekommen die Kinder nebenbei noch sehr lange Milch von der Mutter (die oft schon das nächste Kind geboren hat).
Meine eigene Mutter hatte von 1955 bis 1962 fünf Kinder zur Welt gebracht, somit war sie fast ständig schwanger oder am Stillen. Als ich 14 Monate alt war, war schon meine nächstjüngere Schwester da. Ich war nicht einmal 3 Jahre alt, da hatte ich schon zwei jüngere Geschwister. War meine Mutter mit dem Stillen der Kleinen fertig, durfte ich auch noch einen "Nachschlag" haben. Mein Hauptnahrungsmittel war die Muttermilch aber längst nicht mehr, eher sowas wie ein "Snack", gepaart mit körperlicher Nähe.
Liebe Grüße
Angie
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Andrea, mit "Milch einer anderen Frau" ist (heute) Milch aus sogenannten Milchbanken gemeint. Dort können stillende Frauen ihren "Überschuß" abgeben, die Milch wird aufbereitet (pasteurisiert) und dann z.B. für Frühchen in KH verwendet, wenn die Mutter nicht selbst stillen kann. Ob man sich als Privatperson an diese Milchbanken wenden kann, weiß ich nicht genau. Ist für die meisten Leute aber eh irrelevant, da es in Deutschland leider nur ganz wenige dieser Banken gibt.
Zitat:
Das heißt, Du stillst Deinen Sohn bei Bedarf auch noch über Jahre hinweg?
Nein, wirklich nach Bedarf stillen wir nicht mehr, vor allem da wir ja momentan für das 2. Kind üben. Ich hatte durch das Stillen einen zu kurzen Zyklus, deswegen habe ich auf 1x morgens, manchmal 1x mittags und 1x abends reduziert. Nachts habe ich vor zwei oder drei Monaten komplett abgestillt. Aber wenn er diesen Rhythmus noch einige Jahre beibehalten möchte, soll er das von mir aus tun. *schulterzuck*
Zitat:
Naja, ich habe da eh eine etwas andere Auffassung drüber,(habe noch kein Kind), aber irgendwann wird es sicherlich auch für das Kind peinlich, wenn es z.B. im Kiga oder Grundschule erzählt, daß es noch an die Brust kommt.
Ich denke mal, einem KiGa- oder Schulkind kann man durchaus klar machen, dass das etwas Privates ist und man das nicht unbedingt jedem erzählen muss.
Dazu kommt ja, dass es viele KiGa-Kinder gibt, die noch die Milchflasche kriegen. Das finde ich persönlich schlimmer, als ein Kind, dass noch 1 oder 2x am Tag stillt.
Angie, das, was Shikoku geschrieben hat, ist vollkommen korrekt. Die gesamte Stilldauer beträgt durchschnittlich 4 Jahre, nicht die Vollstillzeit. ;)
Das finde ich übrigens super, dass dein Mutter so lange gestillt hat! Meine Oma hat in der gleichen Zeit dank Mütterberatung und Wiegeprobe ja "zu wenig Milch" gehabt :rolleyes: und deshalb nur 4 Monate gestillt. Dann gab's natürlich das gute Alete. *würgwürg*
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
KittyKätzchen
Der Sauginstinkt bleibt jedem Kind jahrelang erhalten. Jeder findet es normal, ein Baby, das älter als 6 Monate ist, ja auch ein Drei- oder Vierjähriges mit einem Schnuller im Mund zu sehen. Wenn es stimmen würde, dass die Natur für den Menschen eine Stilldauer von lediglich wenigen Monaten vorgesehen hat, dann würde sie es so eingerichtet haben, dass nach dieser Zeit die Milch versiegt und der Sauginstinkt verschwindet, denn die Natur ist sehr ökonomisch, da wird nichts verschwendet. Die Milchproduktion richtet sich jedoch exakt nach den Bedürfnissen des bestimmten Babys/Kindes.
Das ist so nicht richtig.
Der Saugreflex (automatisches Saugen beim berühren des Gaumens) erlischt im 4ten Monat allmählich und wird durch aktives Saugen ersetzt. Lediglich der Schluckreflex bleibt lebenslang erhalten.
Die Milchproduktion bleibt so lange erhalten, wie ein aktiver Stimulus (Saugen) vorhanden ist. Die Milchproduktion kann somit über Jahre erhalten oder aber schon nach Wochen beendet werden. Dies wird über einen Hormonregelkreis gesteuert.
Zitat:
von
KittyKätzchen
Flaschenmilch ist - zum Glück - ein akzeptabler Muttermilchersatz. Allerdings steht sie in der Hierarchie der Babyernährung erst an 4. Stelle. Davor kommt 1. Muttermilch, 2. abgepumpte Muttermilch und 3. Milch einer anderen Frau.
1-3 ist für mich das selbe ;)
Sicherlich ist Muttermilch in den ersten Lebensmonaten die ideale Nahrung, aber wenn eine Frau nicht stillen kann, so ist eine Fertignahrung ein vollwertiger Ersatz.
Zitat:
von
KittyKätzchen
Die Qualität der Flaschenmilch liegt Längen hinter der Muttermilch. Die Inhaltsstoffe sind in sehr viel größerer Menge in der FM vorhanden, weil sie viel schlechter aufgenommen werden. Dazu kommt, dass das Eiweiß der Kuhmilch sehr viel schlechter verdaut wird. Das kann grade bei Kolikbabies zu echten Beschwerden führen.
Das stimmt so nicht ganz zumindest definiere ich "sehr viel größer" und "sehr viel schlechter" anders ;)
Es stimmt das der Protein Gehalt der Formelnahrung auf Kuhmilch basierend höher ist und auch die Zusammensetzung von Kasein zu Molkeprotein anders und in der Frauenmilch besser ist.
Aber viel schlechter ist die Nahrung dadurch nicht. Ein Kind, das mit der Flasche aufgezogen wird, hat Ernährungstechnisch gesehen keine Defizite gegenüber einem gestillten Baby.
Zitat:
von
KittyKätzchen
Von Unmengen an Abwehrstoffen mal abgesehen. Viele Kinder werden nach dem Abstillen "plötzlich" viel häufiger krank als vorher.
Unmengen sind das nun wirklich nicht ;)
Das Kolostrum (die Milch in den ersten Tagen nach Geburt) enthält viele Abwehrstoffe, die eine begrenzte passive Immunität beim Säugling erzeugen.
Am achten Tag nach Geburt (transitorische Milch) sind nur noch 1/4 der Menge an Abwehrstoffen in der Milch enthalten, nach dem ersten Monat (reife Milch) nur noch 1/6.
Die passive Immunisierung durch das Kolostrum ist für das Neugeborene wichtig, da es noch kein intaktes eigenes Immunsystem besitzt. Dies ändert sich aber rasch. Ein Kind von einem Jahr ist nicht mehr auf Antikörper aus der Muttermilch angewiesen.
Aber versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin absolut für das Stillen.
Jede Frau die stillen kann, sollte dies auch tun.
Man muss aber wissen, dass die Zusammensetzung der Muttermilch ab dem 4-6 Lebensmonat zur alleinigen Ernährung des Kindes nicht mehr ausreicht.
In dieser Zeit sollte also langsam mit der Beikost angefangen werden um ein normales Gedeihen zu gewährleisten.
Wie lange eine Frau ihr Kind stillt, ist jeder Mutter selber überlassen.
Ich persönlich halte alles über 1 1/2 - 2 Jahre für zu lange, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Gruß
Michael
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Nicht der Saugreflex, sondern der Sauginstinkt. Ist was völlig anderes. ;)
Ganz davon abgesehen, dass die Bewegung, die Kinder beim trinken an der Brust machen, gar kein Saugen ist.
Zitat:
von
StarBuG
Dies wird über einen Hormonregelkreis gesteuert.
Tatsächlich ist es so, dass Prolaktin nach 6 Monaten so gut wie keine Rolle mehr für die Milchbildung spielt. Deshalb ist stillen auch nur in den ersten 6 Monaten ein (einigermassen) sicheres Verhütungsmittel. Danach sinkt der Prolaktinspiegel wieder und der Progesteronspiegel kann wieder steigen - frau kann wieder schwanger werden.
Zitat:
von
StarBuG
Aber viel schlechter ist die Nahrung dadurch nicht.
Sie wird schlechter verwertet, doch.
Zitat:
von
StarBuG
Unmengen sind das nun wirklich nicht ;)
Die Muttermilch enthält im zweiten Jahr des Stillens ein höheres Mass an bestimmten Antikörpern, sie erreichen teilweise eine ähnlich hohe Konzentration wie das Kolostrum. Zum Beispiel das Lysozym, das die Zellwand der Bakterien zerstört, ist in größerer Menge in der Milch der Mutter eines 18 Monate alten Kleinkindes zu finden, als in der Milch der Mutter eines Sechsmonatigen. Die Mutter produziert auch weiterhin Antikörper gegen die Krankheitserreger, mit denen sie konfrontiert wird, und schützt dadurch ihr Kind indirekt über die Milch, solange sie stillt. Kinder, die jahrelang gestillt werden, sind bedeutend weniger häufig krank und die Mütter berichten meist, dass ihre Kinder noch nie eine Antibiotikabehandlung brauchten.
Quelle
Zitat:
von
StarBuG
Man muss aber wissen, dass die Zusammensetzung der Muttermilch ab dem 4-6 Lebensmonat zur alleinigen Ernährung des Kindes nicht mehr ausreicht.
Die aller, allerwenigsten Kinder sind mit 4 Monaten beikostreif. Die Empfehlung, nach 4-6 Monaten mit Beikost anzufangen, ist schlicht überholt und nicht haltbar.
Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn:- der Zungenstoßreflex, durch den feste Nahrung automatisch aus dem Mund befördert wird, verschwunden ist
- es Interesse an der Nahrung hat und Nahrung selbst zum Mund befördern kann
- es alleine sitzen kann
- es ein gesteigertes Stillbedürfnis zeigt, das sich nicht nach wenigen Tagen wieder normalisiert und nicht auf andere Gründe, wie z. B. Zahnen, Erkrankung, Stress zurückzuführen ist.
Die ersten drei Punkte sind bei den wenigsten Kindern, die jünger als 6 Monate sind, erfüllt. Und vorher braucht ein Kind auch keine Beikost (Ausnahmen bestätigen die Regel).
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
KittyKätzchen
Nicht der Saugreflex, sondern der Sauginstinkt. Ist was völlig anderes. ;)
Ganz davon abgesehen, dass die Bewegung, die Kinder beim trinken an der Brust machen, gar kein Saugen ist.
Ich weiß das doch, ich bin kein Laie. ;)
Aber für alle die es nicht wissen. Säuglinge saugen nicht wirklich an der Brust, sondern pressen diese mit Zunge und Gaumen aus. Dies kann man daran erkenne, das Säuglinge beim Stillen oft seitlich noch den Mund etwas offen haben. Dadurch würde saugen nicht funktionieren.
Allerdings dient der Sauginstinkt zu großen Teilen auch der Beruhigung.
Kinder können sich selber über das Saugen (Schnuller, Daumen, Brust, etc) beruhigen. Selbst wir als Erwachsene haben noch Überbleibsel davon. Wenn wir uns sehr stark konzentrieren, strecken wir leicht die Zunge aus dem Mund. Dies ist eine unbewusste Handlung und ist ein Überbleibsel dieses Instinktes aus der oralen Phase. Es gibt auch noch Erwachsene, die am Daumen lutschen, was sicher nicht mehr der Nahrungsaufnahme dient ;)
Zitat:
Tatsächlich ist es so, dass Prolaktin nach 6 Monaten so gut wie keine Rolle mehr für die Milchbildung spielt. Deshalb ist stillen auch nur in den ersten 6 Monaten ein (einigermassen) sicheres Verhütungsmittel. Danach sinkt der Prolaktinspiegel wieder und der Progesteronspiegel kann wieder steigen - frau kann wieder schwanger werden.
Aber Prolaktin ist ja auch nur eines von drei relevanten Hormonen ;)
Zitat:
Sie wird schlechter verwertet, doch.
Richtig, aber dennoch ausreichend um ein absolut normales Wachstum zu gewährleisten.
Zitat:
Die Muttermilch enthält im zweiten Jahr des Stillens ein höheres Mass an bestimmten Antikörpern, sie erreichen teilweise eine ähnlich hohe Konzentration wie das Kolostrum. Zum Beispiel das Lysozym, das die Zellwand der Bakterien zerstört, ist in größerer Menge in der Milch der Mutter eines 18 Monate alten Kleinkindes zu finden, als in der Milch der Mutter eines Sechsmonatigen.
Hab ich noch nichts drüber gelesen. Aber kann ja durchaus sein.
Zitat:
Die Mutter produziert auch weiterhin Antikörper gegen die Krankheitserreger, mit denen sie konfrontiert wird, und schützt dadurch ihr Kind indirekt über die Milch, solange sie stillt.
Kinder, die jahrelang gestillt werden, sind bedeutend weniger häufig krank und die Mütter berichten meist, dass ihre Kinder noch nie eine Antibiotikabehandlung brauchten.
Quelle
Nur hat ein Kind mit voll funktionsfähigen Immunsystem nicht viel von einer passiven Immunisierung, ganz im Gegensatz zum Neugeborenen, das noch kein intaktes Immunsystem hat. Aber hier würde ich auch gerne mal eine Studie sehen. Es gibt nämlich auch unzählige Kinder (sicher mehr als lange gestillte) die wenig Krank sind. Die letzte Aussage ist sicher gefärbt durch den Betrachter.
Aber um eines noch einmal zu betonen.
Ich bin absolut FÜR das Stillen.
Lediglich das extrem lange Stillen sollte zumindest diskutiert werden.
Aber auch hier möchte ich noch einmal betonen, dass ich (auch später als Kinderarzt) diese Entscheidung der Frau überlasse.
Nur wenn es darum geht, wissenschaftlich zu Begründen, man sollte 3Jahre und mehr stillen, da diskutiere ich dann doch gerne mal dagegen ;)
Zitat:
Die aller, allerwenigsten Kinder sind mit 4 Monaten beikostreif. Die Empfehlung, nach 4-6 Monaten mit Beikost anzufangen, ist schlicht überholt und nicht haltbar.
Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn:
- der Zungenstoßreflex, durch den feste Nahrung automatisch aus dem Mund befördert wird, verschwunden ist
- es Interesse an der Nahrung hat und Nahrung selbst zum Mund befördern kann
- es alleine sitzen kann
- es ein gesteigertes Stillbedürfnis zeigt, das sich nicht nach wenigen Tagen wieder normalisiert und nicht auf andere Gründe, wie z. B. Zahnen, Erkrankung, Stress zurückzuführen ist.
Die ersten drei Punkte sind bei den wenigsten Kindern, die jünger als 6 Monate sind, erfüllt. Und vorher braucht ein Kind auch keine Beikost (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Das stimmt so meines Wissens nicht.
Beikost wird dann benötigt, wenn die Muttermilch alleine den Energie und Nährstoffbedarf des Kleinkindes nicht mehr ausreichend für ein normales Gedeihen deckt. Dies ist eine einfache Bilanz.
Dies ist ab dem 4-6 Monat der Fall. Das es hier nicht um 1-2 Monate geht ist klar, aber ein Kind das mit 12 Monaten noch voll gestillt wird, kann eindeutige Mangelerscheinungen (z.B. Anämie aufgrund von Eisenmangel) zeigen und ist im Wachstum zurück, da der Eiweiß und Energiegehalt nicht mehr ausreicht.
Das soll nicht heißen, das jedes Kind mit 4 Monaten Beikost bekommen sollte, sicher hängt dies vom Kind selber ab.
Aber nach 6 Monaten wäre dem aus medizinischer Sicht her schon anzuraten.
Gruß
Michael
ps: Ich bin noch Student und greife hier nicht auf eine 10jährige Berufserfahrung als Kinderarzt zurück ;)
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo zusammen,
noch einmal stelle ich die banale Tatsache in den Raum, dass ein Säugling ab etwa dem 7. Monat seine ersten Milchzähne bekommt. Diese Zähne bekommt das Kind nicht ohne Grund. Ab jetzt möchte es nämlich nicht mehr nur saugen, sondern auch beißen. In dieser Zeit lässt auch der angeborene Saugreflex nach. Später geht's eher um die körperliche Nähe und ums Nuckeln.
Zum Wert von Muttermilch: Ich selbst sehe in den ersten 6 Monaten primär Vorteile (für das Kind und die Mutter gleichermaßen). Hätte ich Kinder gehabt, hätte ich sie auf jeden Fall solange gestillt, wie es mir die Natur sicher vorgeben hätte.
Meine Mutter hatte 5 ihrer 6 Kinder gestillt, und das auch recht lange. Da sie unglaublich viel Milch hatte, konnte sie sogar noch Milch an Mütter abgeben, die zuwenig hatten. Dann kam Kind Nr. 6. Dieses Kind wollte von vornherein nicht an der Brust trinken. Offenbar waren ihm die Brustwarzen meiner Mutter zu groß (Mutters Theorie), jedenfalls musste meine Mutter gleich nach der Geburt alternative Milch geben.
Tatsache ist: Meine jüngste Schwester war Zeit ihres Lebens nicht häufiger krank als wir anderen fünf Geschwister. Sie hatte während der Kindheit, der Pupertät und auch später die gleiche Statur wie alle. Ihre Zähne sind so in Ordnung wie die von uns allen. Sie war allerdings die einzige von uns allen, die einen Schnuller brauchte und diesen bis zu ihrem 4. Lebensjahr heiß und innig liebte. :D Zufall?
Liebe Grüße
Angie
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
StarBuG
Richtig, aber dennoch ausreichend um ein absolut normales Wachstum zu gewährleisten.
Hab nie was anderes behauptet. ;)
Zitat:
von
StarBuG
Nur hat ein Kind mit voll funktionsfähigen Immunsystem nicht viel von einer passiven Immunisierung, ganz im Gegensatz zum Neugeborenen, das noch kein intaktes Immunsystem hat.
Weißt du, das ist das Tolle an der Muttermilch - sie passt sich immer an die jeweiligen Gegebenheiten an. Ich hab hier schon tagelang mit 40° und fieser Erkältung flachgelegen, mein Sohn hatte nix. Wir waren glaube ich in seinem ganzen Leben 4 oder 5x beim Arzt (Us außen vor lassend). Wenn ich mir die meistens nicht oder kurz gestillten Kinder in meiner Umgebung so ansehe, war er quasi noch nie krank.
Zitat:
von
StarBuG
Lediglich das extrem lange Stillen sollte zumindest diskutiert werden.
2 Jahre sind doch nicht "extrem lange". :huh: Das ist noch weit unter'm Durchschnitt.
Und ich weiß auch nicht, wieso man das diskutieren muss. Selbst wenn es medizinisch sinnlos wäre (was ich weiterhin bezweifle), na und? Muss man für alles eine wissenschaftliche Rechtfertigung haben?
Zitat:
von
StarBuG
Beikost wird dann benötigt, wenn die Muttermilch alleine den Energie und Nährstoffbedarf des Kleinkindes nicht mehr ausreichend für ein normales Gedeihen deckt. Dies ist eine einfache Bilanz.
Stimmt.
Zitat:
von
StarBuG
Dies ist ab dem 4-6 Monat der Fall. Das es hier nicht um 1-2 Monate geht ist klar, aber ein Kind das mit 12 Monaten noch voll gestillt wird, kann eindeutige Mangelerscheinungen (z.B. Anämie aufgrund von Eisenmangel) zeigen und ist im Wachstum zurück, da der Eiweiß und Energiegehalt nicht mehr ausreicht.
Wie kommst du jetzt auf 12 Monate? :huh:
Die ab 4 Monate-Empfehlung ist einfach Quatsch, entschuldige, aber das ist so. Die sehr wenigen Kinder, die ab dem Alter beikostreif sind, sind bei der Erstellung einer Empfehlung absolut zu vernachlässigen. Ich persönlich kenne kein einziges Kind, das mit 4 Monaten beikostreif war.
Das natürliche Abstillalter liegt laut Kathy Dettwyler wohl so bei 7 Jahren, aber darüber kann man streiten.
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
StarBuG
Wie lange eine Frau ihr Kind stillt, ist jeder Mutter selber überlassen.
Ich persönlich halte alles über 1 1/2 - 2 Jahre für zu lange, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Alles was über 2 Jahre liegt ist für mich extrem lang.
12 Monate hab ich geschrieben, da wir eine Mutter auf Station, die ihr Kind in dem Alter voll gestillt hat. Das Kind hatte eine schwere Eisenmangelanämie.
Die Empfehlung 4-6 Monate ist natürlich nicht dogmatisch zu sehen, sondern hängt, wie du schon richtig gesagt hast, von der Entwicklung des Kindes ab.
Solche Empfehlungen werden ja eh mit den Kinderärzten besprochen.
Die sehen ja das Kind und können mit den Eltern zusammen den optimalen Zeitpunkt finden.
Die Zeitangabe basiert rein auf der Energiebilanz, die ab dem 4ten Monat anfängt, nicht mehr vollständig auszureichen.
Aber wie ich oben schon erwähnte, geht es hier nicht um 1-2 Monate ;)
Wenn also die meisten Kinder mit 6 Monaten erst reif für Beikost sind (wovon auch ich übrigens auch ausgehe), dann ist das völlig ok. Selbst im 7ten Monat anzufangen ist ok.
Aber man sollte auch nicht zu lange warten, wie ich ihm obigen Beispiel deutlich machen wollte.
Zitat:
Das natürliche Abstillalter liegt laut Kathy Dettwyler wohl so bei 7 Jahren, aber darüber kann man streiten.
Das halte ich für die emotionale Entwicklung des Kindes für eher schädlich.
Ab einem gewissen Alter gehört das lösen von der Mutter einfach zu einem Reife- und Entwicklungsschritt hinzu. Wenn ein Kind aber so eng an die Mutter gebunden ist, kann dieser wichtige Schritt nicht vollzogen werden. Das Kind wird somit aktiv in seiner emotionalen Entwicklung zurückgehalten.
Ich glaube, wenn eine Mutter ihr Kind so lange stillt, dann macht sie das eher für sich als für ihr Kind.
Selbst im Tierreich gibt es kein einziges Tier, das so lange säugt.
Also hier von natürlich zu sprechen, halte ich für extremst fragwürdig.
Liebe Grüße und gute Nacht
Michael
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
Das natürliche Abstillalter liegt laut Kathy Dettwyler wohl so bei 7 Jahren
Na, das wage ich wirklich schwer zu bezweifeln.
Ich sage es noch einmal, dieses Mal etwas lauter: Der Mensch bekommt nicht ohne Grund Zähne. Zähne sind zum beißen da. Muttermilch kann man aber nur trinken. Warum, verdammt, geht darauf keiner ein?
Der Abstillprozess ist im Normalfall ein schrittweiser, der mit der Zahnbildung des Kindes einhergeht. Die Natur zeigt uns doch oberdeutlich, wo's langgeht!
In Naturvölkern kommt eine Mutter viele Jahre lang nicht aus dem Stillen heraus. Dies aber eben nicht, weil sie ein Kind 4 Jahre lang stillt, sondern weil ständig neuer Nachwuchs kommt. Deshalb nannte ich das Beispiel meiner Mutter. Sie hatte ca. 7 Jahre lang permanent Muttermilch zum Vergeben. Den Hauptanteil bekam natürlich der Säugling zwecks Vollernährung. Vom Rest profitierten die Kleinstkinder, aber eigentlich nie länger als 1,5-2 Jahre. Danach wollten sie nämlich selbst keine Muttermilch mehr.
Ich selbst trank nochmals Muttermilch, als ich ca. 4 Jahre alt war. Ich wollte probieren. Meine Mutter hatte mir etwas abgepumpt und mir zum trinken gegeben. Ich fand den Geschmack nur scheußlich: lauwarm, süßlich und megafett. Da war mir doch ein Butterbrot oder ein Apfel lieber. ;)
Liebe Grüße
Angie
-
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
Mir hat mal ein Mann in einem Restaurant ernsthaft vorgeschlagen, ich könne das Baby doch bitte auf der Toilette stillen - und wie gesagt, ich mach mich nicht vom Kopf abwärts frei, wenn ich stillen möchte, da muß man schon recht genau hinschauen... Ich hab ihm dann freundlich vorgeschlagen, er möge sich doch selbst in die sanitären Anlagen zurückziehen, wenn sein zartes Gemüt durch den Anblick verletzt wird - gab übrigens Szenenapplaus von den umliegenden Tischen, so kinderfeindlich ist Deutschland also gar nicht. ;)
Ich habe alle meine Kinder zwischen 4-13 Monate gestillt, danach haben sie gleich am Tisch mit gegessen, war sehr einfach und ich würde es wieder so machen.
Mir hat mal ne Bedienung vorgeschlagen auf der Toilette zu stillen, ich habe sie dann gefragt ob sie auch auf der Toilette ißt...hat mir ebenfalls viel Befall gebracht :laughter10: .
Außerdem wird die Brust verdeckt, wer natürlich geiert der erhascht auch mal ein Blick...aber ich finde es natürlich und habe mich nie ins stille Kämmerchen verzogen...denke aber ist jeden selber überlassen...
LG Claudi
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
StarBuG
Ich glaube, wenn eine Mutter ihr Kind so lange stillt, dann macht sie das eher für sich als für ihr Kind.
Selbst im Tierreich gibt es kein einziges Tier, das so lange säugt.
Also hier von natürlich zu sprechen, halte ich für extremst fragwürdig.
Michael
Hi Micha,
genau das denke ich eben auch, dieses megalange Stillen ist ein Problem der Mutter das Kind "loszulassen". Diese 7 Jahre, die diese Buchautorin veranschlagt, halte ich für extremst übertrieben.
Wie Monsti schon schrieb, wenn Kinder so lange gestillt werden sollen, wofür bekommen sie dann Zähne und diese auch schon relativ früh?
Ich selber bin nicht gestillt bzw. wenig gestillt worden (ein paar Wochen lt. Erzählungen meines Vaters), meine Mutter hatte aus irgendwelchen Gründen keine bis wenig Milch, damals Anfang der Siebziger war einiges noch nicht so komfortabel wie heute (z.B. Wöchnerinnenstationen, Abpump-Geräte etc.). Da wurde aber damals kein Wirbel drum gemacht, keine Milch? OK, dann eben Flasche, hauptsache Kind bekam Nahrung. Geschadet hat es mir nicht! Meine Freundin wurde ca. 1 Jahr gestillt und plagt sich mit mehr Allergien und Krankheiten rum als ich, die nicht gestillt wurde.
Sicher, jede Frau muß es selber wissen, wie lange sie stillen möchte und ob sie überhaupt stillen kann, soweit ich weiß, gibt es auch heute noch Frauen, wo es einfach nicht funktioniert. Was machen denn diese Frauen? Sich als Rabenmütter abstempeln lassen, weil sie keine Muttermilch haben? Ziemlich einseitige Sicht der Stillfraktion!
Und auch mir war mit knapp 2 Jahren ein Leberwurstbrot lieber als alles flüssiges oder breiähnliches, dieses weiß ich halt auch nur aus Erzählungen, aber vorstellen kann ich mir das schon gut, daß Kinder auch mit ihren Zähnen neue Dinge entdecken wollen, neue Geschmäcker, anderes Feeling als Milch im Mund zu haben.
Viele Grüße, Andrea
-
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
https://img.photobucket.com/albums/v6...Smilies/at.gif
Michael, hier ist der Artikel von Kathy Dettwyler.
Das natürliche Alter zum Abstillen
Zum Thema 'psychische Schäden', wenn man davon ausgeht, dass Kinder von selbst so lange stillen würden, wenn man sie ließe (und davon geht Dettwyler aus - eben ein natürliches Abstillen), dann bezweifle ich, dass da irgendwelche Schäden entstehen.
Im Übrigen gibt es durchaus Tiere, die so lange stillen (entwicklungstechnisch gesehen), Pferdestuten z.B. trinken manchmal noch bei ihren Müttern, auch wenn sie selbst schon Fohlen haben.
Zitat:
von
StarBuG
Alles was über 2 Jahre liegt ist für mich extrem lang.
Warum? Weil es hier nicht üblich ist?
Bei langer Vollstillzeit (was wie gesagt gar nicht so unüblich ist, ich kenne sehr viele Langzeitstillkinder, die erst spät mit Beikost angefangen haben) sollte man natürlich regelmäßig den Eisenspeichervorrat überprüfen lassen, eben um Mangelerscheinungen auszuschließen. Ansonsten ist dagegen eigentlich nichts einzuwenden.
Zitat:
von
StarBuG
Solche Empfehlungen werden ja eh mit den Kinderärzten besprochen.
Die sehen ja das Kind und können mit den Eltern zusammen den optimalen Zeitpunkt finden.
Wenn ich ganz ehrlich bin - und das ist jetzt bitte nicht als Angriff zu verstehen - haben die meisten KiÄ, die ich bisher so kennengelernt habe und von denen mir Freunde erzählen, keine Ahnung von Säuglingsernährung. Ich kenne eine Frau, deren KiA riet ihr, endlich mit Beikost anzufangen, als ihr Baby 3 1/2 Monate war. Das Kind war absolut nicht beikostreif, aber "die dünne Plörre" könne ja niemals reichen. Das Baby war ein absolut propperes Vollstillkind, die Mutter ist in Milch fast ertrunken. Es gab absolut keinen Grund, dem Kind Beikost zu geben.
Und mein KiA könnte mir wenig bis nix über die Beikostbereitschaft meines Kindes sagen - er sieht ihn so gut wie nie und kennt ihn daher so gut wie gar nicht. *schulterzuck*
Zitat:
von
Monsti
Ich sage es noch einmal, dieses Mal etwas lauter: Der Mensch bekommt nicht ohne Grund Zähne. Zähne sind zum beißen da. Muttermilch kann man aber nur trinken. Warum, verdammt, geht darauf keiner ein?
1) heißen die Dinger nicht aus Jux Milchzähne.
Und 2) sind wir darauf durchaus schon eingegangen, wir reden doch die ganze Zeit über Beikostbereitschaft etc.
Um mal ganz banal wieder meinen Sohn als Beispiel zu nehmen, wir haben mit 9 Monaten mit Beikost angefangen. Vorher war da absolut nix zu wollen. Nennenswerte Mengen hat er aber erst mit 1 1/2 gegessen, aber auch da bestand der Hauptanteil seiner Nahrung aus Muttermilch. Geändert hat sich das erst, als ich nachts abgestillt habe. Und mit den 2 Schneidezähnchen, die er mit 9 Monaten hatte, hielt sich die Auswahl an essbaren Nahrungsmitteln doch sehr in Grenzen. Mit 6 Monaten hatte er noch gar keine Zähne.
Ich gehe halt einfach davon aus, dass Kinder in 90% der Fälle wissen, was sie wann brauchen - wenn man es ihnen nicht aberzieht und ihnen mit 4 Monaten den guten Karottenpamps reindrückt (ja, alles schon gesehen :rolleyes: ), obwohl sie ganz deutlich zeigen, dass sie das nicht wollen. Steht ja auf dem Glas drauf, also kann es ja nicht verkehrt sein. https://img.photobucket.com/albums/v6...Smilies/bj.gif
-
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
Teetante
Sicher, jede Frau muß es selber wissen, wie lange sie stillen möchte und ob sie überhaupt stillen kann, soweit ich weiß, gibt es auch heute noch Frauen, wo es einfach nicht funktioniert. Was machen denn diese Frauen? Sich als Rabenmütter abstempeln lassen, weil sie keine Muttermilch haben? Ziemlich einseitige Sicht der Stillfraktion!
Natürlich gibt es Frauen, die nicht stillen können, und da ist es gut und richtig, dass es Flaschenmilch gibt. Aber 1 von 1000 Frauen kann aus organischen Gründen nicht stillen, 500 von 1000 erzählen aber, sie hätten ja zu wenig Milch gehabt oder sonstwas.
Die meisten Stillprobleme sind in 95% der Fälle selbstgemacht, z.B. durch falsches Anlegen, Saugverwirrung, weil das Kind einen Schnuller oder eine Flasche bekommen hat, Stillen nach Zeitplan, oder sonstige Gründe. Wirkliche organische Gründe sind sehr, sehr selten.
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AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
Shikoku
Hallo,
die weltweite durchschnittliche Stilldauer beträgt vier Jahre. Andernorts ist eine derartige Still-Länge völlig normal und nicht der Rede wert. Nur hier bei uns - gefangen in der Konsumwelt von Hipp, Alete & Co. - ist man von dem "natürlichen Weg" irgendwie abgekommen.
Hallo
mich würde mal interessieren wo anderenorts ist.
Hier in Deutland dürfte die durchschnittliche Stilldauer unter einem Jahr liegen. Soweit ich das beurteilen kann, wird das in anderen EU-Ländern nicht anders sein. Auch Nordamerkia wird sich da nicht groß unterscheiden. Um den Durschnitt auf 4 Jahre zu bekommen bleiben also mit einer deutlich längeren Stillzeit die Entwicklungsländer.
Man kann doch schlecht Entwicklungsländer mit Nahrungsknappheit, z.T. Hungersnöten, einseitiger Ernährung und hoher Kindersterblichkeit mit Industrieländer vergleichen.
Die Gründe für langes Stillen in Entwicklungsländern sind dort wohl oft eher in einem sonst nicht ausreichenden oder sehr einseitigen Nahrungsangebot zu sehen.