Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind Millionen Menschen aus dem Land geflohen, darunter zahlreiche Mütter mit ihren Kindern. Die Kultusministerkonferenz geht davon aus, dass schon bald „viele Hunderttausend“ Kinder und Jugendliche in Deutschland angekommen sein werden. Bildungspolitik, Bildungsadministration und Schulen haben seit 2015 wertvolle Erfahrungen gemacht, die ihnen jetzt helfen können, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Andererseits ist die gegenwärtige Situation keineswegs mit der damaligen identisch. So wollte beispielsweise die weit überwiegende Zahl der aus Syrien oder Afghanistan geflohenen Menschen von vornherein in Deutschland bleiben, hoffte auf Asyl, während nun ein nicht geringer Teil der Zugewanderten vor allem eine Hoffnung hegt: alsbald in die Heimat zurückkehren zu können. Die aus der Not entwickelten unterschiedlichen Formen schulischer Integration, von der Einzelintegration im Regelklassenverband bis zu gesonderten Vorbereitungsklassen, waren in unterschiedlicher Weise erfolgreich. Tatsächlich gibt es aber bis heute keine systematische empirische Evaluation über die erworbenen sprachlichen und fachlichen Kompetenzen. Es ist daher dringend erforderlich, die neu aufzubauenden Strukturen zur Beschulung zehntausender Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine vom Beginn an auf ihre Wirkungen zu überprüfen. Allein die quantitative Dimension der in kurzer Zeit zu versorgenden Kinder und Jugendlichen wird die Aufnahmefähigkeiten der staatlichen Systeme teilweise überfordern. Es ist daher zu erwarten, das nicht staatliche Kooperationspartner benötigt werden, um die Nachfrage nach Bildungsangeboten in der Muttersprache oder beim Erwerb der Bildungssprache Deutsch zu befriedigen.

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