Eigentlich hätte es ja vorher klar sein müssen – vor allem, nachdem so viele Zeitungen im Vorfeld von Barack Obamas „Jahrhundert-Gesundheitsreform“ darüber berichtet hatten. Darüber nämlich, dass sich viele US-Amerikaner den Gang zum Arzt nicht leisten können, da sie weder versichert sind noch das Geld haben, den Arztbesuch aus eigener Tasche zu zahlen. Denn ein Arztbesuch in den USA müssen Patienten natürlich – anders als in den meisten Fällen in Deutschland – erst einmal aus der eigenen Tasche bezahlen. Urinprobe? Kein Problem, 100 Euro. Die Probe noch schnell ins Labor schicken? Selbstverständlich, für weitere 40 Euro. Arzneimittel auf Rezept? Nur mit der richtigen (und sehr teuren) privaten Versicherung. Immerhin, das Angebot an Generika ist nicht schlecht…Doch was, wenn dieses Geld nicht vorhanden ist – wie anscheinend bei einem Großteil der bislang noch knapp 50 Millionen unversicherten US-Bürger? Oder die Versicherung derjenigen, die immerhin versichert nicht, nicht ausreicht für das Geplante, und die private Zuzahlung den eigenen finanziellen Spielraum sprengt? Herz-Kreislaufprobleme durch Stress? Lungenkrebs und Lungenerkrankungen durch Rauchen? Fettleibigkeit durch Frustessen? Alkohol- und Drogenkonsum durch Ausweglosigkeit? Das alles sind keine Seltenheiten in den USA. Die Schieflage wird noch dadurch verstärkt, dass es sich bei dem US-Gesundheitssystem um das Teuerste der Welt handelt. Mehr als 7.000 US Dollar betragen die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben, der Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP liegt bei sagenhaften 15,2 Prozent, der Anteil privater Gesundheitsausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben bei fast 55 Prozent. Wären wenigstens alle US-Bürger versichert und die Behandlungsergebnisse entsprächen der Höhe der Ausgaben, ließe sich über das teuerste Gesundheitssystem der Welt streiten…Bei aller Kritik am deutschen Gesundheitssystem – krank zu werden ist hier noch immer am besten!
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