Hallo!
Ich wende mich an dieses Forum, da ich verschiedene Meinungen zu einem meiner Meinung nach schwierigen Thema suche.
Wir erwarten in etwa 5 Monaten ein Kind. Die Schwangerschaft kam völlig unerwartet, deshalb treten nun für uns, was die weitere Lebensplanung angeht, viele Fragen auf.
Wir lieben uns sehr und freuen uns auf das Kind, müssen aber aus beruflichen Gründen leider eine Wochenendbeziehung führen.
Meine Freundin (die künftige Mutter) wohnt derzeit bei ihrer Familie und ist Studentin. Das Kind wird also die ersten Lebensjahre bei ihr und ihrer Familie aufwachsen. Ich (der Vater) werde nur am Wochenende und in der Urlaubszeit bei der künftigen Mutter und dem Kind sein können.
Die Familie der künftigen Mutter ist eine Pflegebereitschaftsstelle. (d.h. in dem Haushalt wohnen ständig Kinder (1J bis 16J, maximal 4 gleichzeitig) zur Pflege, welche vom Jugendamt aus ihren Familien rausgeholt wurden, weil die Eltern ihre Kinder vernachlässigen, misshandeln oder sonstwie ihren Pflichten als Eltern nicht nachkommen.)
Nun machen wir uns Sorgen ob eine solche Pflegebereitschaftsstelle das richtige Umfeld für eine junge Mutter und ihr Neugeborenes ist. Die Kinder, welche dort zur Pflege aufgenommen werden haben alle mehr oder weniger stark ausgeprägte Verhaltensauffälligkeiten (bzw, -störungen) und sind meist in ihrer Entwicklung beschränkt.
Die Frage ist nun, in wie weit diese verhaltensauffälligen Kinder das Neugeborene in der frühkindlichen Prägungsphase beeinflussen. Sie leben im selben Haus, essen am selben Tisch, usw. Wird das Neugeborene das Verhalten der auffälligen Kinder annehmen? Wie ist es mit Stimmungen, Gefühlen usw. Wird das Neugeborene davon beeinflusst?
Man hört ja oft, dass eine Integration von verhaltensauffälligen Kindern in (normale) Familien beiderseits positive Auswirkungen hat. Hier jedoch besteht ein umgekehrtes Verhältnis. 4 Verhaltensauffällige Kinder gegenüber einem Neugeborenen.
Es ist uns bewußt, dass es das Beste wäre, zusammenzuziehen und eine Familie zu Gründen. Das wäre aber mit erheblichem Aufwand und Stress für die Mutter verbunden. Deshalb interresiert uns die Meinung anderer, die eventuell Erfahrung auf diesem Gebiet haben oder das Problem psychologisch kompetent durchleuchten können, bevor wir eine Entscheidung treffen.
Ich würde mich sehr über viele Antworten freuen.