AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
KittyKätzchen
Nicht der Saugreflex, sondern der Sauginstinkt. Ist was völlig anderes. ;)
Ganz davon abgesehen, dass die Bewegung, die Kinder beim trinken an der Brust machen, gar kein Saugen ist.
Ich weiß das doch, ich bin kein Laie. ;)
Aber für alle die es nicht wissen. Säuglinge saugen nicht wirklich an der Brust, sondern pressen diese mit Zunge und Gaumen aus. Dies kann man daran erkenne, das Säuglinge beim Stillen oft seitlich noch den Mund etwas offen haben. Dadurch würde saugen nicht funktionieren.
Allerdings dient der Sauginstinkt zu großen Teilen auch der Beruhigung.
Kinder können sich selber über das Saugen (Schnuller, Daumen, Brust, etc) beruhigen. Selbst wir als Erwachsene haben noch Überbleibsel davon. Wenn wir uns sehr stark konzentrieren, strecken wir leicht die Zunge aus dem Mund. Dies ist eine unbewusste Handlung und ist ein Überbleibsel dieses Instinktes aus der oralen Phase. Es gibt auch noch Erwachsene, die am Daumen lutschen, was sicher nicht mehr der Nahrungsaufnahme dient ;)
Zitat:
Tatsächlich ist es so, dass Prolaktin nach 6 Monaten so gut wie keine Rolle mehr für die Milchbildung spielt. Deshalb ist stillen auch nur in den ersten 6 Monaten ein (einigermassen) sicheres Verhütungsmittel. Danach sinkt der Prolaktinspiegel wieder und der Progesteronspiegel kann wieder steigen - frau kann wieder schwanger werden.
Aber Prolaktin ist ja auch nur eines von drei relevanten Hormonen ;)
Zitat:
Sie wird schlechter verwertet, doch.
Richtig, aber dennoch ausreichend um ein absolut normales Wachstum zu gewährleisten.
Zitat:
Die Muttermilch enthält im zweiten Jahr des Stillens ein höheres Mass an bestimmten Antikörpern, sie erreichen teilweise eine ähnlich hohe Konzentration wie das Kolostrum. Zum Beispiel das Lysozym, das die Zellwand der Bakterien zerstört, ist in größerer Menge in der Milch der Mutter eines 18 Monate alten Kleinkindes zu finden, als in der Milch der Mutter eines Sechsmonatigen.
Hab ich noch nichts drüber gelesen. Aber kann ja durchaus sein.
Zitat:
Die Mutter produziert auch weiterhin Antikörper gegen die Krankheitserreger, mit denen sie konfrontiert wird, und schützt dadurch ihr Kind indirekt über die Milch, solange sie stillt.
Kinder, die jahrelang gestillt werden, sind bedeutend weniger häufig krank und die Mütter berichten meist, dass ihre Kinder noch nie eine Antibiotikabehandlung brauchten.
Quelle
Nur hat ein Kind mit voll funktionsfähigen Immunsystem nicht viel von einer passiven Immunisierung, ganz im Gegensatz zum Neugeborenen, das noch kein intaktes Immunsystem hat. Aber hier würde ich auch gerne mal eine Studie sehen. Es gibt nämlich auch unzählige Kinder (sicher mehr als lange gestillte) die wenig Krank sind. Die letzte Aussage ist sicher gefärbt durch den Betrachter.
Aber um eines noch einmal zu betonen.
Ich bin absolut FÜR das Stillen.
Lediglich das extrem lange Stillen sollte zumindest diskutiert werden.
Aber auch hier möchte ich noch einmal betonen, dass ich (auch später als Kinderarzt) diese Entscheidung der Frau überlasse.
Nur wenn es darum geht, wissenschaftlich zu Begründen, man sollte 3Jahre und mehr stillen, da diskutiere ich dann doch gerne mal dagegen ;)
Zitat:
Die aller, allerwenigsten Kinder sind mit 4 Monaten beikostreif. Die Empfehlung, nach 4-6 Monaten mit Beikost anzufangen, ist schlicht überholt und nicht haltbar.
Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn:
- der Zungenstoßreflex, durch den feste Nahrung automatisch aus dem Mund befördert wird, verschwunden ist
- es Interesse an der Nahrung hat und Nahrung selbst zum Mund befördern kann
- es alleine sitzen kann
- es ein gesteigertes Stillbedürfnis zeigt, das sich nicht nach wenigen Tagen wieder normalisiert und nicht auf andere Gründe, wie z. B. Zahnen, Erkrankung, Stress zurückzuführen ist.
Die ersten drei Punkte sind bei den wenigsten Kindern, die jünger als 6 Monate sind, erfüllt. Und vorher braucht ein Kind auch keine Beikost (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Das stimmt so meines Wissens nicht.
Beikost wird dann benötigt, wenn die Muttermilch alleine den Energie und Nährstoffbedarf des Kleinkindes nicht mehr ausreichend für ein normales Gedeihen deckt. Dies ist eine einfache Bilanz.
Dies ist ab dem 4-6 Monat der Fall. Das es hier nicht um 1-2 Monate geht ist klar, aber ein Kind das mit 12 Monaten noch voll gestillt wird, kann eindeutige Mangelerscheinungen (z.B. Anämie aufgrund von Eisenmangel) zeigen und ist im Wachstum zurück, da der Eiweiß und Energiegehalt nicht mehr ausreicht.
Das soll nicht heißen, das jedes Kind mit 4 Monaten Beikost bekommen sollte, sicher hängt dies vom Kind selber ab.
Aber nach 6 Monaten wäre dem aus medizinischer Sicht her schon anzuraten.
Gruß
Michael
ps: Ich bin noch Student und greife hier nicht auf eine 10jährige Berufserfahrung als Kinderarzt zurück ;)
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Hallo zusammen,
noch einmal stelle ich die banale Tatsache in den Raum, dass ein Säugling ab etwa dem 7. Monat seine ersten Milchzähne bekommt. Diese Zähne bekommt das Kind nicht ohne Grund. Ab jetzt möchte es nämlich nicht mehr nur saugen, sondern auch beißen. In dieser Zeit lässt auch der angeborene Saugreflex nach. Später geht's eher um die körperliche Nähe und ums Nuckeln.
Zum Wert von Muttermilch: Ich selbst sehe in den ersten 6 Monaten primär Vorteile (für das Kind und die Mutter gleichermaßen). Hätte ich Kinder gehabt, hätte ich sie auf jeden Fall solange gestillt, wie es mir die Natur sicher vorgeben hätte.
Meine Mutter hatte 5 ihrer 6 Kinder gestillt, und das auch recht lange. Da sie unglaublich viel Milch hatte, konnte sie sogar noch Milch an Mütter abgeben, die zuwenig hatten. Dann kam Kind Nr. 6. Dieses Kind wollte von vornherein nicht an der Brust trinken. Offenbar waren ihm die Brustwarzen meiner Mutter zu groß (Mutters Theorie), jedenfalls musste meine Mutter gleich nach der Geburt alternative Milch geben.
Tatsache ist: Meine jüngste Schwester war Zeit ihres Lebens nicht häufiger krank als wir anderen fünf Geschwister. Sie hatte während der Kindheit, der Pupertät und auch später die gleiche Statur wie alle. Ihre Zähne sind so in Ordnung wie die von uns allen. Sie war allerdings die einzige von uns allen, die einen Schnuller brauchte und diesen bis zu ihrem 4. Lebensjahr heiß und innig liebte. :D Zufall?
Liebe Grüße
Angie
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
StarBuG
Richtig, aber dennoch ausreichend um ein absolut normales Wachstum zu gewährleisten.
Hab nie was anderes behauptet. ;)
Zitat:
von
StarBuG
Nur hat ein Kind mit voll funktionsfähigen Immunsystem nicht viel von einer passiven Immunisierung, ganz im Gegensatz zum Neugeborenen, das noch kein intaktes Immunsystem hat.
Weißt du, das ist das Tolle an der Muttermilch - sie passt sich immer an die jeweiligen Gegebenheiten an. Ich hab hier schon tagelang mit 40° und fieser Erkältung flachgelegen, mein Sohn hatte nix. Wir waren glaube ich in seinem ganzen Leben 4 oder 5x beim Arzt (Us außen vor lassend). Wenn ich mir die meistens nicht oder kurz gestillten Kinder in meiner Umgebung so ansehe, war er quasi noch nie krank.
Zitat:
von
StarBuG
Lediglich das extrem lange Stillen sollte zumindest diskutiert werden.
2 Jahre sind doch nicht "extrem lange". :huh: Das ist noch weit unter'm Durchschnitt.
Und ich weiß auch nicht, wieso man das diskutieren muss. Selbst wenn es medizinisch sinnlos wäre (was ich weiterhin bezweifle), na und? Muss man für alles eine wissenschaftliche Rechtfertigung haben?
Zitat:
von
StarBuG
Beikost wird dann benötigt, wenn die Muttermilch alleine den Energie und Nährstoffbedarf des Kleinkindes nicht mehr ausreichend für ein normales Gedeihen deckt. Dies ist eine einfache Bilanz.
Stimmt.
Zitat:
von
StarBuG
Dies ist ab dem 4-6 Monat der Fall. Das es hier nicht um 1-2 Monate geht ist klar, aber ein Kind das mit 12 Monaten noch voll gestillt wird, kann eindeutige Mangelerscheinungen (z.B. Anämie aufgrund von Eisenmangel) zeigen und ist im Wachstum zurück, da der Eiweiß und Energiegehalt nicht mehr ausreicht.
Wie kommst du jetzt auf 12 Monate? :huh:
Die ab 4 Monate-Empfehlung ist einfach Quatsch, entschuldige, aber das ist so. Die sehr wenigen Kinder, die ab dem Alter beikostreif sind, sind bei der Erstellung einer Empfehlung absolut zu vernachlässigen. Ich persönlich kenne kein einziges Kind, das mit 4 Monaten beikostreif war.
Das natürliche Abstillalter liegt laut Kathy Dettwyler wohl so bei 7 Jahren, aber darüber kann man streiten.
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
StarBuG
Wie lange eine Frau ihr Kind stillt, ist jeder Mutter selber überlassen.
Ich persönlich halte alles über 1 1/2 - 2 Jahre für zu lange, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Alles was über 2 Jahre liegt ist für mich extrem lang.
12 Monate hab ich geschrieben, da wir eine Mutter auf Station, die ihr Kind in dem Alter voll gestillt hat. Das Kind hatte eine schwere Eisenmangelanämie.
Die Empfehlung 4-6 Monate ist natürlich nicht dogmatisch zu sehen, sondern hängt, wie du schon richtig gesagt hast, von der Entwicklung des Kindes ab.
Solche Empfehlungen werden ja eh mit den Kinderärzten besprochen.
Die sehen ja das Kind und können mit den Eltern zusammen den optimalen Zeitpunkt finden.
Die Zeitangabe basiert rein auf der Energiebilanz, die ab dem 4ten Monat anfängt, nicht mehr vollständig auszureichen.
Aber wie ich oben schon erwähnte, geht es hier nicht um 1-2 Monate ;)
Wenn also die meisten Kinder mit 6 Monaten erst reif für Beikost sind (wovon auch ich übrigens auch ausgehe), dann ist das völlig ok. Selbst im 7ten Monat anzufangen ist ok.
Aber man sollte auch nicht zu lange warten, wie ich ihm obigen Beispiel deutlich machen wollte.
Zitat:
Das natürliche Abstillalter liegt laut Kathy Dettwyler wohl so bei 7 Jahren, aber darüber kann man streiten.
Das halte ich für die emotionale Entwicklung des Kindes für eher schädlich.
Ab einem gewissen Alter gehört das lösen von der Mutter einfach zu einem Reife- und Entwicklungsschritt hinzu. Wenn ein Kind aber so eng an die Mutter gebunden ist, kann dieser wichtige Schritt nicht vollzogen werden. Das Kind wird somit aktiv in seiner emotionalen Entwicklung zurückgehalten.
Ich glaube, wenn eine Mutter ihr Kind so lange stillt, dann macht sie das eher für sich als für ihr Kind.
Selbst im Tierreich gibt es kein einziges Tier, das so lange säugt.
Also hier von natürlich zu sprechen, halte ich für extremst fragwürdig.
Liebe Grüße und gute Nacht
Michael
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
Das natürliche Abstillalter liegt laut Kathy Dettwyler wohl so bei 7 Jahren
Na, das wage ich wirklich schwer zu bezweifeln.
Ich sage es noch einmal, dieses Mal etwas lauter: Der Mensch bekommt nicht ohne Grund Zähne. Zähne sind zum beißen da. Muttermilch kann man aber nur trinken. Warum, verdammt, geht darauf keiner ein?
Der Abstillprozess ist im Normalfall ein schrittweiser, der mit der Zahnbildung des Kindes einhergeht. Die Natur zeigt uns doch oberdeutlich, wo's langgeht!
In Naturvölkern kommt eine Mutter viele Jahre lang nicht aus dem Stillen heraus. Dies aber eben nicht, weil sie ein Kind 4 Jahre lang stillt, sondern weil ständig neuer Nachwuchs kommt. Deshalb nannte ich das Beispiel meiner Mutter. Sie hatte ca. 7 Jahre lang permanent Muttermilch zum Vergeben. Den Hauptanteil bekam natürlich der Säugling zwecks Vollernährung. Vom Rest profitierten die Kleinstkinder, aber eigentlich nie länger als 1,5-2 Jahre. Danach wollten sie nämlich selbst keine Muttermilch mehr.
Ich selbst trank nochmals Muttermilch, als ich ca. 4 Jahre alt war. Ich wollte probieren. Meine Mutter hatte mir etwas abgepumpt und mir zum trinken gegeben. Ich fand den Geschmack nur scheußlich: lauwarm, süßlich und megafett. Da war mir doch ein Butterbrot oder ein Apfel lieber. ;)
Liebe Grüße
Angie
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
Mir hat mal ein Mann in einem Restaurant ernsthaft vorgeschlagen, ich könne das Baby doch bitte auf der Toilette stillen - und wie gesagt, ich mach mich nicht vom Kopf abwärts frei, wenn ich stillen möchte, da muß man schon recht genau hinschauen... Ich hab ihm dann freundlich vorgeschlagen, er möge sich doch selbst in die sanitären Anlagen zurückziehen, wenn sein zartes Gemüt durch den Anblick verletzt wird - gab übrigens Szenenapplaus von den umliegenden Tischen, so kinderfeindlich ist Deutschland also gar nicht. ;)
Ich habe alle meine Kinder zwischen 4-13 Monate gestillt, danach haben sie gleich am Tisch mit gegessen, war sehr einfach und ich würde es wieder so machen.
Mir hat mal ne Bedienung vorgeschlagen auf der Toilette zu stillen, ich habe sie dann gefragt ob sie auch auf der Toilette ißt...hat mir ebenfalls viel Befall gebracht :laughter10: .
Außerdem wird die Brust verdeckt, wer natürlich geiert der erhascht auch mal ein Blick...aber ich finde es natürlich und habe mich nie ins stille Kämmerchen verzogen...denke aber ist jeden selber überlassen...
LG Claudi
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
StarBuG
Ich glaube, wenn eine Mutter ihr Kind so lange stillt, dann macht sie das eher für sich als für ihr Kind.
Selbst im Tierreich gibt es kein einziges Tier, das so lange säugt.
Also hier von natürlich zu sprechen, halte ich für extremst fragwürdig.
Michael
Hi Micha,
genau das denke ich eben auch, dieses megalange Stillen ist ein Problem der Mutter das Kind "loszulassen". Diese 7 Jahre, die diese Buchautorin veranschlagt, halte ich für extremst übertrieben.
Wie Monsti schon schrieb, wenn Kinder so lange gestillt werden sollen, wofür bekommen sie dann Zähne und diese auch schon relativ früh?
Ich selber bin nicht gestillt bzw. wenig gestillt worden (ein paar Wochen lt. Erzählungen meines Vaters), meine Mutter hatte aus irgendwelchen Gründen keine bis wenig Milch, damals Anfang der Siebziger war einiges noch nicht so komfortabel wie heute (z.B. Wöchnerinnenstationen, Abpump-Geräte etc.). Da wurde aber damals kein Wirbel drum gemacht, keine Milch? OK, dann eben Flasche, hauptsache Kind bekam Nahrung. Geschadet hat es mir nicht! Meine Freundin wurde ca. 1 Jahr gestillt und plagt sich mit mehr Allergien und Krankheiten rum als ich, die nicht gestillt wurde.
Sicher, jede Frau muß es selber wissen, wie lange sie stillen möchte und ob sie überhaupt stillen kann, soweit ich weiß, gibt es auch heute noch Frauen, wo es einfach nicht funktioniert. Was machen denn diese Frauen? Sich als Rabenmütter abstempeln lassen, weil sie keine Muttermilch haben? Ziemlich einseitige Sicht der Stillfraktion!
Und auch mir war mit knapp 2 Jahren ein Leberwurstbrot lieber als alles flüssiges oder breiähnliches, dieses weiß ich halt auch nur aus Erzählungen, aber vorstellen kann ich mir das schon gut, daß Kinder auch mit ihren Zähnen neue Dinge entdecken wollen, neue Geschmäcker, anderes Feeling als Milch im Mund zu haben.
Viele Grüße, Andrea
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
https://img.photobucket.com/albums/v6...Smilies/at.gif
Michael, hier ist der Artikel von Kathy Dettwyler.
Das natürliche Alter zum Abstillen
Zum Thema 'psychische Schäden', wenn man davon ausgeht, dass Kinder von selbst so lange stillen würden, wenn man sie ließe (und davon geht Dettwyler aus - eben ein natürliches Abstillen), dann bezweifle ich, dass da irgendwelche Schäden entstehen.
Im Übrigen gibt es durchaus Tiere, die so lange stillen (entwicklungstechnisch gesehen), Pferdestuten z.B. trinken manchmal noch bei ihren Müttern, auch wenn sie selbst schon Fohlen haben.
Zitat:
von
StarBuG
Alles was über 2 Jahre liegt ist für mich extrem lang.
Warum? Weil es hier nicht üblich ist?
Bei langer Vollstillzeit (was wie gesagt gar nicht so unüblich ist, ich kenne sehr viele Langzeitstillkinder, die erst spät mit Beikost angefangen haben) sollte man natürlich regelmäßig den Eisenspeichervorrat überprüfen lassen, eben um Mangelerscheinungen auszuschließen. Ansonsten ist dagegen eigentlich nichts einzuwenden.
Zitat:
von
StarBuG
Solche Empfehlungen werden ja eh mit den Kinderärzten besprochen.
Die sehen ja das Kind und können mit den Eltern zusammen den optimalen Zeitpunkt finden.
Wenn ich ganz ehrlich bin - und das ist jetzt bitte nicht als Angriff zu verstehen - haben die meisten KiÄ, die ich bisher so kennengelernt habe und von denen mir Freunde erzählen, keine Ahnung von Säuglingsernährung. Ich kenne eine Frau, deren KiA riet ihr, endlich mit Beikost anzufangen, als ihr Baby 3 1/2 Monate war. Das Kind war absolut nicht beikostreif, aber "die dünne Plörre" könne ja niemals reichen. Das Baby war ein absolut propperes Vollstillkind, die Mutter ist in Milch fast ertrunken. Es gab absolut keinen Grund, dem Kind Beikost zu geben.
Und mein KiA könnte mir wenig bis nix über die Beikostbereitschaft meines Kindes sagen - er sieht ihn so gut wie nie und kennt ihn daher so gut wie gar nicht. *schulterzuck*
Zitat:
von
Monsti
Ich sage es noch einmal, dieses Mal etwas lauter: Der Mensch bekommt nicht ohne Grund Zähne. Zähne sind zum beißen da. Muttermilch kann man aber nur trinken. Warum, verdammt, geht darauf keiner ein?
1) heißen die Dinger nicht aus Jux Milchzähne.
Und 2) sind wir darauf durchaus schon eingegangen, wir reden doch die ganze Zeit über Beikostbereitschaft etc.
Um mal ganz banal wieder meinen Sohn als Beispiel zu nehmen, wir haben mit 9 Monaten mit Beikost angefangen. Vorher war da absolut nix zu wollen. Nennenswerte Mengen hat er aber erst mit 1 1/2 gegessen, aber auch da bestand der Hauptanteil seiner Nahrung aus Muttermilch. Geändert hat sich das erst, als ich nachts abgestillt habe. Und mit den 2 Schneidezähnchen, die er mit 9 Monaten hatte, hielt sich die Auswahl an essbaren Nahrungsmitteln doch sehr in Grenzen. Mit 6 Monaten hatte er noch gar keine Zähne.
Ich gehe halt einfach davon aus, dass Kinder in 90% der Fälle wissen, was sie wann brauchen - wenn man es ihnen nicht aberzieht und ihnen mit 4 Monaten den guten Karottenpamps reindrückt (ja, alles schon gesehen :rolleyes: ), obwohl sie ganz deutlich zeigen, dass sie das nicht wollen. Steht ja auf dem Glas drauf, also kann es ja nicht verkehrt sein. https://img.photobucket.com/albums/v6...Smilies/bj.gif
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
Teetante
Sicher, jede Frau muß es selber wissen, wie lange sie stillen möchte und ob sie überhaupt stillen kann, soweit ich weiß, gibt es auch heute noch Frauen, wo es einfach nicht funktioniert. Was machen denn diese Frauen? Sich als Rabenmütter abstempeln lassen, weil sie keine Muttermilch haben? Ziemlich einseitige Sicht der Stillfraktion!
Natürlich gibt es Frauen, die nicht stillen können, und da ist es gut und richtig, dass es Flaschenmilch gibt. Aber 1 von 1000 Frauen kann aus organischen Gründen nicht stillen, 500 von 1000 erzählen aber, sie hätten ja zu wenig Milch gehabt oder sonstwas.
Die meisten Stillprobleme sind in 95% der Fälle selbstgemacht, z.B. durch falsches Anlegen, Saugverwirrung, weil das Kind einen Schnuller oder eine Flasche bekommen hat, Stillen nach Zeitplan, oder sonstige Gründe. Wirkliche organische Gründe sind sehr, sehr selten.
AW: Wie lange sollte man stillen? Wie steht ihr dazu?
Zitat:
von
Shikoku
Hallo,
die weltweite durchschnittliche Stilldauer beträgt vier Jahre. Andernorts ist eine derartige Still-Länge völlig normal und nicht der Rede wert. Nur hier bei uns - gefangen in der Konsumwelt von Hipp, Alete & Co. - ist man von dem "natürlichen Weg" irgendwie abgekommen.
Hallo
mich würde mal interessieren wo anderenorts ist.
Hier in Deutland dürfte die durchschnittliche Stilldauer unter einem Jahr liegen. Soweit ich das beurteilen kann, wird das in anderen EU-Ländern nicht anders sein. Auch Nordamerkia wird sich da nicht groß unterscheiden. Um den Durschnitt auf 4 Jahre zu bekommen bleiben also mit einer deutlich längeren Stillzeit die Entwicklungsländer.
Man kann doch schlecht Entwicklungsländer mit Nahrungsknappheit, z.T. Hungersnöten, einseitiger Ernährung und hoher Kindersterblichkeit mit Industrieländer vergleichen.
Die Gründe für langes Stillen in Entwicklungsländern sind dort wohl oft eher in einem sonst nicht ausreichenden oder sehr einseitigen Nahrungsangebot zu sehen.