Hallo,
ich habe eine Tochter (4,5 J.). Sie lebt in der gleichen Stadt wie ich, aber bei ihrer Mutter.
Wir sind getrennt seit etwa drei Jahren.
Vor einem Jahr hat die Kindsmutter (KM) unsere Mediation/Beratung abgebrochen mit der Begründung, es würde ihr nichts mehr bringen und sie hätte einen innerlichen Paradigmenwechsel gehabt, der u.a. mit sich bringt, mit mir am liebsten keinen mehr und praktisch nur noch minimierten Kontakt zu haben.
So bin ich nicht mehr in ihrer Whg. willkommen (soll dort nicht mehr mit meiner Tochter Zeit verbringen, was mir aber auch ein Stück weit recht ist, da ich eh schon länger lieber mit meiner Tochter Zeit ohne die Mutter und auch bei mir verbringen wollte, was vorher nur sehr eingeschränkt möglich war).
Z. Zt. ist es so, dass ich meine Tochter im Wechsel in der einen Woche an einem Tag vom Kiga abhole und am nächsten Tag wieder hinbringe, in der anderen Woche Fr. abhole und Samstag abend zurückbringe. Dieser Zeitpunkt alle 2 Wochen Samstag abend ist der einzige, an dem die KM und ich uns sehen. Über Hallo und Tschüß hinausgehend etwas zu besprechen geht nur, wenn ich es anspreche.
Weiterhin ist es so, dass die KM das Prinzip verfolgt, dass die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes in jedem Fall Vorrang haben - m.E. vor allem in Bezug auf den Umgang mit mir - habe aber von gemeinsamen Freunden auch schon andere haarsträubende Situationen geschildert bekommen.
In Bezug auf den Umgang ist es so, dass die KM es so handhabt, dass die Kleine jederzeit sagen und entscheiden kann, wenn sie nicht zu mir will (i.d.F. kann ich sie auch nicht holen) oder zurück will (i.d.Fall soll ich sie zurückbringen).
Und das heißt, dass die von KM und mir vereinbarte Umgangs- und Zeitenregelung damit außer Kraft gesetzt werden kann, und zwar von der Kleinen.
Wenn die KM auf Arbeit ist oder sonstwie eine wichtigen Termin hat, gilt das nicht - dann muss die Kl. doch noch bei mir sein/warten. I.d.F. können ihre Bedürnisse/Wünsche dann doch nur eingeschränkt erfüllt werden.
Ich denke, dass die Elternebene fehlt, dass Elternentscheidungen nicht ausgehebelt werden können sollten. Dass die Kleine zu viel zu entscheiden hat in manchen Situationen. Dass die Kleine und ich so keine Chance haben zu lernen, miteinander zu streiten und zu wachsen, denn die Option "zurück zu Mama" geht ja immer. Und das ist schon bei kleinen Meinungsverschiedenheiten wie z.b. "Eis gibt es jetzt nicht, sondern später" ganz schnell ihre Reaktion gewesen.
Zusammen Konflikte austragen zu können, sich vertragen, sich einigen, Kompromisse zu finden - das ist u.a. mein Erziehungsansatz.
Aber es scheint, zwei Ansätze stehen sich hier diametral gegenüber.
Ich fühle mich in einem Dilemma zwischen "zurückbringen, wenn die Kl. es möchte" und es nicht zu tun. Ich denke, beides hat negative Folgen für unsere Vater-Tochter-Beziehung und auch die Entwicklung der Kleinen und auch für meine Rolle als Vater.
Was sagt ihr?
Was kann ich tun?