Todesfall - 4-Jähriger macht in die Wohung
Hallo,
ich bin neu hier - ich glaube man kann mir nicht wirkich helfen, aber ich muss mich einfach mal ausheulen.
Letztes Jahr starb mein Mann an Krebs, mein Sohn wird diesen Monat 5 Jahre alt.
Er hat seinen Vater sehr geliebt, da mein Mann zu Hause starb ließ es sich nicht vermeiden, dass er das Siechtum und den Tod hautnah miterlebt hat.
Mein SOhn war schon mit 2 Jahren trocken und sauber, seit dem Tod seines Vaters geht er nicht mehr zu Toilette - er verrichtet seine Notdurft irgendwo in der Wohnung.
Meistens pinkelt er in ein Bett, auf die Couch, neben die Toilette, irgendwo an die Wand...
Wenn er Stuhlgang hat, dann hockt er sich meistens in eine Ecke von seinem Zimmer und macht da hin - ohne abputzen, dass die Unterhose auch noch was abbekommt.
Wenn ich ihn auf frischer Tat ertappe, dann schleppe ich ihn zum Klo, dann verweigert er sich aber total - totales Geschrei und geheule, manchmal verliert er schon die Notdurft auf dem Weg zur Toilette, manchal sitzt er mehr als eine halbe Stunde auf der TOilette, ohne, dass er irgendwas macht. Lasse ich ihn runter, dann dauert es keine 5 Minuten bis er in die Hose gemacht hat - beobachtet ihn nicht, dann macht er wieder irgendwo hin.
Wenn man ihn fragt, warum er nicht auf die Toilette geht, dann zuckt er nur mit den Schultern - und sagt dann, dass er will, dass Papa wieder kommt. Das ist auch für meine Nerven noch zu viel!
Seit vier Wochen ist er jetzt in Therapie, bis jezt hat es noch nichts gebracht - er geht gerne hin, das ist wichtig! Der Therapeut sagt, dass wir noch viel Geduld brauchen werden und mein Kind viel Liebe und Aufmerksamkeit!
Sorry, aber nachdem ich das alles aufgeschrieben habe, geht es mir jetzt viel besser!
AW: Todesfall - 4-Jähriger macht in die Wohung
Hallo Hobbit
erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum.
Was du und dein Sohn durchgemacht haben ist sicher ein traumatisches Erlebnis.
Aber ich denke, mit der Therapie für deinen Sohn bist du auf dem richtigen Weg.
Kannst du mit deinem Sohn über seinen Papa sprechen?
Ich weiß nicht, in wie weit ein Leben nach dem Tod in eurer Familie eine Rolle spielt, aber Kindern hilft es zu wissen, dass man sich irgendwann wieder sieht und das der Papa trotzdem da ist und auf ihn aufpasst.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und gute Freunde, die dir helfen, mit der Situation zurecht zu kommen.
Liebe Grüße
Michael
AW: Todesfall - 4-Jähriger macht in die Wohung
Hallo Hobbit,
auch von mir herzlich willkommen hier bei Elternfragen!
Deine Geschichte hat mich sehr berührt und ich schließe mich Michael's Worten an, denke dasselbe.
Du wirst viel Liebe, Kraft und Geduld brauchen... hast Du denn noch Freunde und Familie, die Dir jetzt beistehen?
Fühl Dich mal gedrückt,
Tina
AW: Todesfall - 4-Jähriger macht in die Wohung
Hallo Hobbit,
Du bist auf dem richtigen Weg!! Wichtig ist die Therapie für Deinen Sohn, das dauert sehr lange, bis sie von Erfolg gekrönt ist, aber den Weg musst Ihr gehen.
Versuche irgendwie seinem Toilettengang gegenüber Verständnis zu zeigen (ich weiß, es ist schwer), indem Du ihn nicht beschimpfst oder ihn lange auf dem Clo sitzen lässt, es kann es nicht anders, als dort hinzumachen.
Rede, wenn Du es schaffst, über seinen Papa und dass er zwar nicht mehr da ist, aber dennoch irgendwie bei Euch ist, er schaut Euch von oben zu und freut sich, wenn es Euch gut geht. Wenn Du auch denkst, er soll nicht ständig an ihn erinnert werden, er denkt auch so ständig an ihn und bekommt von Dir das Gefühl, dass das gut ist und dass Du ihn auch vermisst. Es gibt auch gute Kinderbücher zu dem Thema:
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Papa, wo bist Du? Ein Kinderbuch zu Tod und Trauer für Kinder oder
Wohnst du jetzt im Himmel? Ein Abschieds- und Erinnerungsbuch für trauernde Kinder beides bei Amazon.
Wenn mal alles zusammen kommt, denn Du brauchst ja auch Hilfe, dann schreibe hier und wir werden für Dich da sein, aber vielleicht brauchst Du auch eine Therapie?
Alles Liebe für Euch und melde Dich ruhig
Manuela
AW: Todesfall - 4-Jähriger macht in die Wohung
Liebe Hobbit, herzlich Willkommen hier im Forum !
Ihr macht im Moment eine sehr schwere Zeit durch und niemand, der nicht dasselbe erlebt hat, kann sich wirklich vorstellen, was das bedeutet. Es ist gut, dass Du für Deinen Sohn professionelle Hilfe gesucht hast und er in Therapie ist, denn Du brauchst sicherlich genug Kraft für den Alltag und musst ja auch selbst all das verarbeiten.
Hast Du jemanden, der Dir dabei hilft ? Es gibt hier bei uns zum Beispiel einen Trauertreff von der Caritas organisiert, wo man andere Menschen treffen kann, die ähnliches erlebt haben, aber wo man auch therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen kann. Ich weiss nicht, ob Du Dich vielleicht schon über so eine Einrichtung bei Euch informiert hast, aber vielleicht wäre das ja was für Dich. Es muss sicherlich jeder für sich selbst einen Weg finden, mit der Trauer umzugehen und das Leben zu meistern, aber der Austausch mit anderen Betroffenen kann auch viel Kraft geben.
Natürlich bist Du hier jederzeit herzlich willkommen, wenn Du Dir etwas von der Seele schreiben magst, oder einfach mal ein paar liebe Worte brauchst.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Stärke, alles Liebe Lotta
AW: Todesfall - 4-Jähriger macht in die Wohung
liebe hobbit,
mir ist es ganz kalt den rücken runter gelaufen und ich hatte tränen in den augen, als ich deinen beitrag gelesen hab.
vor 1 1/2 Jahren sind erst meine Mutter und dann drei Monate später mein Vater gestorben. Meine Kids waren damals 11 und 6 1/2 Jahre. Wir waren eine grosse Familie und sie sahen ihre Grosseltern täglich. Es war auch hier auf einmal der engste Familienkreis einfach weg.
Ich wusste anfangs auch nicht, was ich machen soll.
Was bei uns aber wirklich das beste war, was ich machen konnte, war: dass wir uns einen Mini-Hund zugelegt haben. Wir hatten bisher nur Katzen oder Meerschweinchen.
Als der Welpe in unsere Familie kam, blühte meine Kleine total auf. Bis heute ist "ihr" Hund der tröster, wenn sie keinen Menschen sehen will. Sie sitzt dann mit ihm dann, knuddelt ihn her und erzählt ihm irgendwelche Geschichten, auch wie Oma und Opa ihn jetzt lieb haben würden. Auch weint sie mit dem Hund.
Ich denke, dass so ein kleiner Welpe vielleicht für euch auch was wäre. Der kleine hätte einen Kumpel, der immer zuhört und auch wenns hektisch ist zeit zum schmusen hat.
Auch könntet ihr dann spielerisch das "SAUBERWERDEN" gemeinsam üben.
Unser kleiner Racker macht z.b. auch aufs Katzenklo, wenn mal keine Zeit zum rausgehen ist.
Er ist ein Bichon Frise, ein kleiner weisser Teddybär, der nicht haart und nicht stinkt. Und ein absoluter Kinderhund ist.
Ich wünsche Dir und Deinem Sohn alle Kraft der Welt, dass ihr gemeinsam diese schlimme Zeit übersteht und wieder lachend in die Zukunft schauen könnt.
Liebe Grüsse