Mein Sohn akteptiert kein NEIN

Mein Sohn ist 6,5 Jahre alt, wird dieses Jahr eingeschult. Aufgewecktes, kluges Kind. Auf mein klares NEIN reagiert er wie er will, wenn ich frage, warum hast du das getan, obwohl ich es verboten habe, da kommt nur eine Antwort: ich weiß, dass ich es nicht darf, aber ICH WOLLTE DAS. Das kann ich am besten mit ein paar Bespielen genauer erklären.

Mein Mann sollte mein selbstgebackenes Kuchen zu mir ins Büro fahren, Kinder wollten Kuchen, dann hat mein Mann erklärt, das dürfen die nicht, das ist für die Arbeit. Kuchen lag auf dem Beifahrersitz. Dann hat mein Mann gemerkt, Zigaretten noch im Haus vergessen zu haben, er war keine 2 Minuten ausser Auto, als er wieder kam: Alufolie auf, Kuchen mit Hand abgerissen. Nach Befragen sagte mein Sohn: ich wusste, dass ich es nicht darf, aber es war so lecker, ich wollte das.


Bei uns im Garten sind viele dünne Bäume, den Kindern ist es verboten da drauf zu klettern, wurde erklärt, dass es gefährlich ist. Komme aud dem Haus raus: mein Sohn auf den Baum geklettert. Nachgefragt warum, seine Antwort: ich wusste nicht, dass du aus dem Fenster siehst, ich wollte es machen

Im Kindergarten gibt es Spielzeugtag, da dürfen Kinder eigene Spielzeuge mitbringen. Es war aber kein Spielzeugtag, mein Sohn hatte von einem Kind ein Spielzeug ausgeliehen bekommen und gespielt. Erzieherin hatte zwei Mal gewarnt, mein Sohn hat sich versteckt und weiter gespielt. Ich wurde benachrichtigt, es kam wieder Warumfrage, mein Sohn sagt: ich wusste dass ich es nicht darf, aber es war so interessant, ich wollte es spielen

Ich mache mir Sorgen, wie es weiter wird, wenn er 12-14 ist. Ich und mein Mann sind zu 95 % konsequent, wenn es nein ist, dann nach einer Stunde ist immer noch nein. Wenn Freundeverbot, dann durchgezogen bis zum Schluss. Wenn mein Mann NEIN sagt, da muß ich auch nein sagen. Mein Sohn beklagt sich, dass wir immer nein sagen zu ihm. Es stimmt teilweise, aber wenn er Elefanten als Haustier wünscht, oder jeden Tag teure Spielzeuge kaufen will, oder alleine zu Oma fahren zwei Strassen weiter, solche Sachen. Was mache ich falsch? Werden die Kinder schon mit einem Charakter geboren oder sind es Familien, die Einfluss nehmen? Ich lese viele Bücher über Kinder, gehe zu Elternkursen. Aber bei diesem Problem weiß ich nicht, wie ich richtig reagiren soll, ich sage ihm schon immer, wir verbieten nur die sachen, die gefährlich für ihn sind.

Hallo Natali
Meine Kinder sind jetzt 12,15 und 17. Ich habe den Eindruck, so im Grossen und Ganzen wissen sie, was sich gehört und was nicht. Ich glaube, dein sohn ist noch in der heissesten Phase des ausboten und Grenzen ausloten. Wie sagt der hufschmied: Schmiede das eissen, solange es heiss ist!
Noch können du und dein mann den Wagen umlenken, aber wenn ihr seine Überschreitungen einfach zulässt, könnte er es sehr bald mit dem Gesetz zu tun bekommen! die reagieren dann nicht so verständnisvoll, wenn er findet, er wüss ja das man das nicht darf...

du kannst deinem sohn ja Beispiele aus dem richtigen Leben, altersgerecht erklären. zum Beispierl, wie es wfür ihn wäre, wenn ein Junge einfach seine lieblingsspielsachen mitnähme... einfach weil er es unbedingt wollte.. Oder jemand in Papis auto fahren würde.. erklär ihm, was das Gesetz macht oder was geschieht, wenn man Verkehrsschilder beachtet werden müssen und was geschehen könnte, wenn jeder macht, was ihm gefällt.
er sollte konsequenzen einfach auch so spüren, dass es ihm wirklich unangenehm, peinlich oder halt auch mal schmerzhaft i ist
wenn unsere Kinder nicht gehorchen wollten, verschwand halt etwas das ihnen lieb war, eine zeitlang im Estrich oder einem Schrank, zu dem sie keinen Zutritt hatten. Bei kuchen stibitzen, gabs jenachdem eine abgemachte zeit kein Nachtisch. usw
Es muss eurem Sohn wirklich bewusst werden, dass er das elterliche Nein akzeptieren muss.
Wenn ihr dranbleibt und ihn nicht aus jeder situation rettet (ich meine die Nichtgefährlichen)wird er gestärkt daraus hervorgehen.
Wenn ihr ein schlechtes Gewisen habt, wehgen euren Nein, tut ihr eurem Kind nichts Gutes, gesteh dir nicht ein, dass du ja wirklich ein bisschen viel nein sagst.
Wenn dein junge wieder einmal beklagt, dass du ihm alles verbietest, bleib standhaft, sag ihm weshalb- du darfst aberauch einjlenken und abmachung treffen mit dem Sohnemann, das gibt ihm etwas Mitverantwortung.
Vielleicht ein Punktesystem? Wenn er sich eine woche an eure Abmachung (nur eine aufs mal!) hält, kriegt er einen bonus und nach etwa drei bonuspunkten, bekommt er eine kleine belohnung.

Die Heissephase des ausboten wird in den teeniejahren nohmal zugreifen. Dann hast du die feuerprobe bestanden und bist gewappnet:)!
Meine teenies boten gerne aus, voralem wenns ums nachhausekommen geht: Ich lasse mich nicht auf kurzngebundene Anfragen ein (per sms oder beim TV gucken) ich lasse mir eine Bedenkzeit geben meist von mehreren Stunden, um es mit dem Partner(Vater) zu besprechen. Klar verdrehen sie die augen, aber sie wissen inzwischen wie der Hase läuft.
ihr bekommt das hin, da er ein intelligenter Junge ist. Er kann euch dann aber durchschauen und prüft, ob ihr es ernst meint
Wünsche viel Erfolg und viele gute Stunden als Familie

Liebe Natali,

dein Sohn scheint wirklich sehr intelligent zu sein und tatsächlich stehst Du nun verständlicherweise etwas ratlos da.
Im Endeffekt versucht er nur, seine Grenzen auszutesten, wie das alle Kinder tun. Er macht es nur etwas offensichtlicher in der Art: "Wofür stehen Grenzen" und "Ich habe jetzt die Grenze überschritten, was passiert nun?"

Ein Kind kann oft noch nicht verstehen, warum ein Verbot da ist. Es ist ihm zwar bewusst, dass es etwas nicht soll, aber den Grund dafür können viele Kinder nicht verstehen. Das ist oft etwas verwirrend für sie, aber viele Kinder reagieren dann mit Gehorsam, ohne richtig zu verstehen, warum. Dein Sohn hinterfragt die Dinge genauer, er will sehen, was denn tatsächlich passiert, wenn er das tut, wonach ihm ist und nicht darauf hört, was er "sollte" oder "müsste".

Vielleicht steckt in deinem Sohn tatsächlich ein kleiner Philosoph. Das muss erstmal nicht schlecht sein. In dem was ich lese, sehe ich etwas anderes, als reinen kindlichen Egoismus (wobei ein Stück Egoismus bei Kindern normal ist). Es zeigt, dass er mitdenkt, und auf dieser Ebene wirst Du ihn denke ich auch am Besten erreichen können.

Interessant wäre mal zu hören, wie ihr darauf reagiert, wenn er so etwas sagt.
Ich finde es vor allem wichtig, deinem Sohn klarzumachen, dass es zwar ganz richtig erkennt, dass er oft ein Nein hört. Dies jedoch nicht geschieht, weil ihr gegen ihn seid. Und wenn er Euer Nein immer wieder ignoriert, wird er auch nicht leicht mit einem Ja rechnen können. Ihr solltet einen Kompromiss finden. Euer Nein bedeutet nicht, dass ihr ihm keinen Spaß am Leben gönnt. Es soll ihn nur vor Gefahren schützen. Wenn ihr merkt, dass er Euer Nein ernst nimmt und ihr Euch dadurch weniger Sorgen machen müsst, sagt ihr auch gerne mal Ja zu Dingen an denen er Freude hat.

Verbindet eine Erwartung mit einer kleinen Belohnung. Ist er ein kleiner Abenteurer? Dann denkt Euch etwas abenteuerliches aus, wenn er für eine bestimmte Zeit Eurem Rat befolgt ist.
Jedes Kind- das ist ein natürlicher Vorgang- reagiert auf Verbote gern mit tauben Ohren. Und auf erwartetem Verhalten und Druck mit Abwehr. Wenn sich Eltern und Kind in der Mitte treffen, spürt das Kind, dass es garnicht so weh tut, auch mal ein Nein zu akzeptieren und dass Eltern einem auch gerne Freude bereiten und nicht immer nur Nein sagen.

Deine Elly

Hallo,
dein Sohn selbst hat das Problem erkannt und genannt. Ihr sagt IMMER "Nein" zu ihm. Daher hört er nicht mehr auf euch. Denn wenn er alles mitmachen würde, dürfte er so vieles nicht, was den Kindern Freude macht.
1. Kuchen
Wenn man ein Kuchen für die Arbeit backt, sollte man auch für die Kinder was mitbacken oder was anderes eben geben worauf eures Kind sich freuen kann oder was ihm schmeckt. Einfach "Nein, das ist nicht für dich" ist doof, hätte auch nicht verstanden.
2. Bäume.
Wenn es wirklich gefährlich ist, dann habt ihr damit Recht. Und da muss man eben versuchen dem Kind das klar zu machen. Aber wie gesagt: eures Kind kann euch nur dann ernst nehmen, wenn die Relation zwischen "Ja" und "Nein" stimmt.
3. Spielzeugtag.
manche Erwachsene tun und behaupten solche absurde Dinge, dass die Kinder, natürlich, nicht verstehen können warum sie das mitmachen sollen. Was ist denn das für ein Spielzeugverbot ??? Das Kind hat was geliehen, hatte Spass, wozu dieser absurde Verbot?

Freundeverbot ?? !!!

Nein sollte nicht zu oft vorkommen. Benutzt das Wort sehr sparsam, nur wenn es wirklich notwendig ist, hinterfragt eures "Nein" . Nur so wird es die gewünschte Wirkung haben.