im Kindergarten nichts essen, nichts trinken, nichts spielen

Hallo zusammen,
wir haben einen 3 1/2 jährigen Sohn. Er heißt Mario, ist ein anständiger, vorsichtiger, schüchterner und sensibler Junge. Seit September geht er in den Kindergarten. Nach den anfänglichen Abschiedstränen hat er sich richtig gut im Kindergarten eingelebt. Er machte schön mit, spielte mit den Kindern, hat viel gegessen und getrunken und wurde richtig mutig. Nach ca. 3 Monaten fing es dann an. Er brachte das Vesper und das Trinken wieder komplett mit nach Hause, und das jeden Tag. Die Erzieherinnen konnten uns nicht sagen warum das plötzlich so war. Wenn wir Mario fragten was los ist bekamen wir keine Antwort. Ab und zu machte er als mal Anmerkungen, dass man ihm die Wurst vom Vesper geklaut hat und ihm wurde das Vesper weggenommen, aber jedesmal war es jemand anders. Dann haben wir mitbekommen das ihm die Tasse runtergefallen ist und denken auch an einen Zusammenhang. Vielleicht wurde er zu stark belehrt? Plötzlich spielt er mit keinem Kind mehr, läuft nur noch herum und schaut den anderen zu.
Allerdings bei gemeinsamen Aktivitäten wie Stuhlkreis, Singen oder Basteln macht er schön mit. Als der Nikolaus da war stand er sogar zu den Schulanfängern und sagte mit ihnen ein Gedicht auf. Dann waren Ferien und wir hofften es funktioniert hinterher wieder besser, dem war aber nicht so. Nun war er zwei Wochen krank und er will überhaupt nicht mehr in den Kindergarten. Die Erzieherinnen sind ratlos. Wenn man fragt ob was vorgefallen ist, sagen sie:"Nein, wir haben nichts mitbekommen. Wir könne nicht überal sein und können ihn zu nichts zwingen"
Wir sind ratlos!
Vielleicht könnt ihr uns weiterhelfen?

MFG
tam_2

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Hallo tam_2,
unsere Tochter ist im selben Alter und auch seit dem gleichen Zeitpunkt im Kiga. In den ersten Wochen ist sie voller Begeisterung hingegangen, die Erzieherinnen haben mich da schon darauf vorbereitet, dass das nicht so bleiben muss. Manche Kinder tun sich gleich am Anfang sehr schwer und bei anderen Kindern kommt wohl erst nach Wochen oder Monaten eine Phase, in der sie nicht in den Kindergarten möchten, weil ihnen da erst die Trennung von den Eltern bewusst wird. So war es bei unserer Tochter auch, plötzlich hat sie mir morgens gleich nach dem Aufwachen gesagt, dass sie nicht in den Kindergarten will. Diese Zeit war für mich auch sehr schwierig, deshalb kann ich sehr gut mit Dir fühlen. Ich habe trotzdem versucht, ihr immer ein sehr positives Bild vom Kindergarten zu vermitteln und habe herausgestrichen, was ihr dort gefällt. Außerdem habe ich mir, wenn sie zuhause war, sehr viel Zeit für sie genommen und ihr viel Nähe und Aufmerksamkeit gegeben. Nach den Weihnachtsferien hatte ich eigentlich die Befürchtung, dass sie nach der Pause wieder Anfangsschwierigkeiten hat, das Gegenteil war aber der Fall. Plötzlich geht sie wieder liebend gerne hin und ist am Wochenende ganz traurig, weil kein Kindergarten ist, sie hat auch ihren Platz in der Gruppe nun gefunden. Was genau der Auslöser für die Abneigung war, darüber bin ich mir bis heute nicht im Klaren, ich glaube aber im Nachhinein, dass es mit einer Erzieherin zusammenhing, die ziemlich ungeduldig mit ihr war. Diese hat aber mittlerweile den Kindergarten verlassen und die Nachfolgerin ist ganz wunderbar.
Natürlich kann es viele Ursachen haben, dass Euer Sohn nicht gerne in den Kindergarten geht, Du schreibst ja auch, dass er ein sehr sensibler Junge ist, und vielleicht ist wirklich irgendwas vorgefallen, was ihn so sehr verunsichert hat. Aber wenn er nichts darüber erzählt, wirst Du den genauen Grund kaum erfahren.
Ich kann Dir nur raten, ihm viel Verständnis entgegenzubringen, aber ihn auch weiterhin zu ermutigen und den Kindergarten "schmackhaft zumachen. Bleib mit den Erzieherinnen im Gespräch und teile ihnen Deine Sorgen mit, denn es ist ja auch die Aufgabe der Erzieherinnen, den Kindern bei der Eingewöhnung und Integration in die Gruppe zu helfen.
Du wirst sehen, das wird sich bestimmt bald wieder zum Guten wenden...
LG Lotta