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Thema: ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche

In dieser Diskussion geht es um "ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche" im "Die kindliche Entwicklung" Forum, als Teil von Elternfragen.net
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  1. #1
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    Cool ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche


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    Hallo alle zusammen!

    Also, ich habe das ein ziemlich großes Problem mit meiner Tochter und komme da gar nicht mehr weiter. Sie ist jetzt 9 und geht in die dritte Klasse. Seit dem Kindergarten ist bei ihr die Lautsprache und die "Bummligkeit" auffällig. Wegen ersterem ging sie auch jahrelang zur Logopädie. Seit der Einschulung haben wir extreme Probleme mit der Konzentration. Das zeigt sich zum Beispiel, dass sie Aufgaben, die sie zuhause super kann, in der Arbeit trotzdem verhaut. Aus diesem Grund haben wir diverse Untersuchungen hinter uns. Dabei wurde eine auditive Verarbeitungsstörung und Konzentrationsstörungen diagnostiziert. Ebenso wurde festgestellt, dass sie die Geräusche nicht filtern kann. Daher ist sie auch extrem schnell ablenkbar. Im wahrsten Sinne des Wortes reicht dort die Fliege an der Wand. Sie ist nun seit einem Jahr Integrationskind in der Schule und bekommt Förderungunterricht in kleinen Gruppen. Allerdings geht dieser auf Kosten des regulären Unterrichts. da sich in diesem Jahr ihre Leistungen vorallem in Mathe noch verschlechtert haben, sie steht jetzt sogutwie auf 5, sind wir gestern zur Schulpsychologin gegangen. Sie hat einen Mathetest gemacht und festgestellt, dass eindeutig keine Matheschwäche vorliegt. Sie kann es nicht verstehen, wie sie nur vieren und fünfen in den Arbeiten schreibt. Für sie wäre sie ein Einser- Zweier- Kandidat. Und in der 4. Klasse würde sie sogar gern einen Inteligenztest machen wollen.
    Als Ursachen soll ich nun vom Dr. Aurich in Limbach-Oberfrohne abklären lassen, ob das Kiss-Syndrom vorliegt, da die Geburt nicht ganz so einfach verlaufen ist. Das heißt, eine Ärztin musste massiv auf den Bauch drücken und die Hebamme hat extrem am Köpfchen gezogen. Als Folge hatte meine Tochter damals ein extrem spitzen Hinterkopf. Sollte der Befund dort negativ verlaufen, werden wir überprüfen, ob das ADS vorliegt.
    Meines Erachtens scheitert meine Tochter am Schulsystem:
    • große Klassen
    • Lehrer, die nur arbeiten, um Geld zu verdienen, und nicht mit dem nötigen herz für Kinder dabei sind
    • Unruhe während des Arbeitsschreibens
    • extrem schlecht kopierte Arbeitsblätter in Minischrift (aus für die Arbeiten)...
    Ärgern tut mich außerdem, dass die Schule nicht wirklich die Ursachen finden will und nach Lösungsmöglichkeiten sucht. Wir, die Psychologin und ich, wollten beispielsweise nächste Woche einen gemeinsamen Termin finden, um Lösungsschritte zu erarbeiten. Sie kann aber nur ab 16 Uhr. Mir wäre es total egal. Ich würde mir ja die Zeit nehmen. Aber die Svhule hat nie Zeit. Da weiß ich jetzt schon, dass sich da wieder nichts ändert. Die Schule will wieder mit mir allein reden und ich weiß auch schon, dass es wieder darum geht, meine Tochter zurückstufen zu lassen. Vielleicht wäre es ja auch besser. Aber ich finde es gemein, da sie ja den Schulstoff verstanden hat. Sie hat es ja gestern super bewiesen. Und da tut mir das auch extrem leid für sie. Aber ich komme irgendwie nicht weiter.

    Erstens weiß ich nicht, was ich anstellen muss, damit die Schule auch reagiert. Und zweitens weiß ich nicht mehr, was ich machen kann, um ihr mit der Konzentration zu helfen. Hat schon irgend jemand damit Erfahrung gemacht? Auch bezüglich Kiss und ADS?

    Es würde mich freuen, wenn sich irgend jemand dazu melden könnte. Ich danke euch auf jeden fall jetzt schon einmal.

    Seid ganz lieb gegrüßt

    Kathi

  2. #2
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    Standard AW: ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche

    Hallo Kathi,

    ich kann Dir mit Deinem Problem leider auch nicht wirklich weiterhelfen, meine Jungs (Zwillinge) sind gerade mal 2,5 Jahre alt, von der Schule noch weit entfernt.
    Möchte aber trotzdem die Gelegenheit nutzen und "Hallo und herzlich willkommen" zu Dir sagen, bestimmt findest Du hier noch den ein oder anderen, der Dir weiterhelfen kann.
    Es tut mir leid zu lesen, das Du mit dem ganzen in einer Sackgasse zu stecken scheinst. Ich wünsche und hoffe für Euch, das es keine Sackgasse ist und sich alles zum Guten wenden wird.
    Vielleicht braucht Deine Kleine auch einfach eine andere Schule, die kleinere Klassen hat...? Damit kenne ich mich aber bisher noch nicht gut genug aus.
    Wohnst Du denn in einer größeren Stadt wo Du noch Ausweichsmöglichkeiten in Sachen Schule hättest? Und wegen dem Gespräch wäre es sicher gut, die Psychologin dabei zu haben. Was meint denn Dein Mann zu dem Ganzen?

    Liebe Grüsse
    und alles Gute!

    Tina

    Liebe Grüsse

    Tina





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  4. #3
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    Standard AW: ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche

    Hallo Kathi,
    mein wichtigster Tipp: Bewahre erstmal Ruhe! Ich möchte dir meine Meinung und Erfahrungen nun ehrlich aus vielerlei Hinsicht erzählen, denn deine Nachricht klingt sehr verzweifelt und hilfesuchend. Meine Erfahrungen zu ADS und ADHS sind auch vorhanden, allerdings vor Allem aus der Beobachterperspektive.
    Erst zu mir persönlich: Ich habe 4 Kinder (drei große 19, 17. 15 und einen Kleinen fast 5 Jahre); bin von Beruf Lehrerin (immer 3. und 4. Klasse) und hatte bei einem eigenen Kind auch mal den Verdacht auf ADS, arbeite in der Schule mit vielen ADS und ADHS- Kindern tagtäglich.
    Nochmal: Bewahre erst Ruhe, höre in dich. Überlege, was willst du genau erreichen? Welche Erwartungen hast du an dein Kind? Versetze dich in dein Kind. Wo ist es genau unzufrieden und frustriert? Wo will es selbst "besser" werden? Wo ist die Gefahr, dass es sich und sein Leistungsvermögen aufgibt?
    1. Schritt: Klärung dieser Ausgangsvorraussetzungen!
    2. Schritt: Das Gespräch über genau diese Fragen ist auch mit der LehrerIn zu führen. Sie erlebt dein Kind im Unterricht und kann dir Auskunft geben .
    3. Schritt: Lösungsmöglichkeiten überlegen. Hier hast du ja schon aufgezählt, was du alles machen willst.
    Aber bitte, gehe alle Schritte sehr gründlich nacheinander, mache dir selbst noch mehr Gedanken, an was es liegt, dass dein Kind zu Hause besser arbeiten kann als in der Schule. Einige Antworten kann ich dir als Lehrerin auch geben: Die Klassen sind zu groß, meist führt nur eine Lehrerin die ganze Klasse mit 30 Schülern, davon einige mit ADS. Rechne mal aus, wieviel Zuwendung ein Kind in einer Stunde bekommen kann. Zu laut ist es deswegen, weil sich viele Kinder nicht mehr konzentrieren können, weil es immer schwerer fällt, Kinder zu motivieren, weil Kinder auch immer mehr eine negative Schulhaltung der Eltern mitbekommen und sie dadurch immer weniger Respekt vor Lehrern haben usw. Ich könnte hier noch viele Gründe weiter nennen, du siehst, ich kann mich bei einer allgemeinen Schulschelte (Die Schule ist an allem schuld) nicht beteiligen, ich möchte es differenzierter sehen. In der Schule ist vieles nicht möglich, was du erwartest, dafür sind die Spezialisten (Psychologen) da, Schule kann Gespräche führen und Hilfen geben , aber nicht die ganze Therapie leisten, denn die Kinder sollen in erster Linie in der Schule etwas lernen und das ist ab der 3. Klasse ganz schön gewaltig viel, das weiß ich. Mir passt es auch nicht, dass beispielsweise so sehr viele Arbeiten geschrieben werden müssen und wir von Arbeit zu Arbeit hetzen und für schöne Projekte zu wenig Zeit bleibt. Aber sollen wir unsere Kinder in Wattekisten stecken? Sie müssen schon irgendwie auf das Leben vorbereitet werden. In meinem Unterricht ist mir deshalb immer viel Selbstständigkeit und eigenverantwortliches Arbeiten wichtig, Präsentieren können, Vortragen, kooperativ arbeiten können. Das sind alles Ziele, die für das Leben wichtig sind. Kinder, die aufmerksamkeitsgestört sind haben gerade in diesen Bereichen ihre großen Schwierigkeiten, denn sie lassen sich von allem Möglichen ablenken und tun alles, nur nicht das, was sie sollen. Klar, wenn sie zu Hause eine Zuwendungsperson bei den Hausaufgaben haben, können sie mehr als in der Schule. Dieses Argument höre ich auch sehr oft in meinen Elterngesprächen ("zu Hause konnte er es".)Ich denke, an diesem Punkt darf man nicht den Fehler machen und auf die Schule schimpfen, denn das hilft dem eigenen Kind wenig. Hier musst du dich auch fragen: An was hängt es? Wie kann ich meinem Kind helfen, dass es besser wird. Überleg dir kleine Schritte, nur mal für einen kleinen Bereich (Hausaufg. Mathe): aM sCHULSYSTEM GIBT ES VIEL ZU KRITISIEREN; DA UNTERHALTE ICH MICH GERNE DARÜBER; ABER MACH ES DIR NICHT ZU EINFACH MIT DER eRKLÄRUNG: eS IST SICHER NICHT der einzige Grund, da suchst du dir einfach einen Schuldigen. So wie ich es kenne, werden viele Gespräche mit den Eltern geführt, in denen gemeinsam überlegt wird, wie man dem Kind helfen kann. Und´glaub mir, diese GEspräche führen Lehrer zusätzlich zu ihrer Unterrichtsvorbereitungszeit, und Lehrer haben häufig einen so großen Stress (ganz entgegen den vielen Spöttern), der an die Substanz geht und viele krank macht. Ich bin zum Glück noch sehr stabil und halte viel aus.
    Noch was: Eine klare Diagnose zu Ads hilft dir nur insofern weiter, dass du jetzt zwar Bescheid weißt und dich in die Reihe der leidenden Eltern einreihen kannst, aber denke daran, du und besonders dein Kind muss damit leben. Macht das Beste daraus und erforsche Ursachen. Bei vielen Kindern, die ich mit ADS und ADHS kenne, haben die Eltern wenig Zeit für ihr Kind, die ist aber wichtig, damit du dein Kind kennenlernst. Viele sitzen zu viel vor den verschiedenen Kästen rum, mit denen sie sich irgendwann sehr gerne beschäftigen und dann natürlich ruhig sind. Aber das geht auf Kosten der Konzentration und inneren Ruhe in der Schule. Manche Kinder sind einfach lebhafter, na und? Man muss nicht alle Kinder ruhig stellen. Die Träumer müssen irgendwie aus der Reserve gelockt werden durch vieles Fragen, sinnvolle Aufgaben geben, Dinge, die die Kinder interessieren. Meine Wahrnehmung ist auch besser, wenn ich mich nur auf eine Sache konzentrieren muss. Wir Frauen sind ja oft mit vielen Antennen ausgestattet, aber ein Kind muss eben auch lernen, sich nur auf das Wesentliche zu konzentrieren und die störenden Kinder zu ignorieren. mANCHE kINDER KÖNNEN DAS ERSTAUNLICH GUT: sIE MACHEN AUCH MAL EIN Späßchen; WISSEN ABER; WANN ES GILT: mANCHE kINDER MÜSSEN DAS ABER MÜHEVOLL LERNEN; DAS MÜSSEN wIR ; D:H: eLTERN UND lEHRER IHNEN BEIBRINGEN.
    Ein sehr positives Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Ein befreundetets Ehepaar hat ein Adoptivkind aufgezogen (Frühgeburt, div. Störungen), das aber geistig normal entwickelt ist. Es zeigte SYmptome von ADHS. Ich glaube, viele Eltern hätten das diagnostizieren lassen. Meine Freundin setzte alles daran, den Bewegungstrieb des Kindes zu fördern: Es war sehr viel draußen, nahm Ergotherapiestunden, durfte herumtollen, auch wenn es für die Eltern und andere nervig war, musste sich nicht ruhig verhalten, durfte aber auch nur ganz begrenzt fernsehen und passive Dinge machen, Aktivität durfte voll ausgelebt werden. Dieses Kind hat kaum Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeit in der Schule, kommt in allen Fächern gut mit, wird leider in der Schule Hin und Wieder in seinem Bewegungsdrang ausgebremst, darf sich aber zu Hause weiterhin viel bewegen. Meiner Meinung nach eine enorme positive Entwicklung, es hätte auch ein typisches ADHS- Kind werden könne, wenn die Eltern es zu Hause mit TV und PC und Gameboy ruhiggestellt hätten.
    Weiteres Beispiel: Mein mittlerer Junge könnte auch ein KISS- Kind sein. Er steckte lange im Geburtskanal, GEburt dauerte 38 Stunden. Um das Kind vor Sauerstoffverslust zu retten, wurde mir auch extrem auf dem Bauch gedrückt mit einem selbsthergestellten Knebel aus einem Betttuch, die Hebamme zog kräftig am Kopf, bis es endlich heraus kam. Mit etwa zwei Jahren stellte ich fest, dass der Junge immer so verträumt war, mich und meine Fragen kaum wahrnehmen konnte und wie in seiner eigenen Welt steckte, fast autistische Züge annahm. Immer wieder sprach ich die Kinderärztin auf dieses Verhalten an und ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um ADS handelte in der verträumten Variante, aber die Ärztin beruhigte mich immer wieder: Was wollen Sie denn, Ihr Kind kann sich doch konzentrieren und Spiele ausführen und auch zu Ende bringen. Ich musste ihr Recht geben, das Kind ist ein sehr kreativer Junge geworden, im Theaterspielen sehr begabt, wird vermutlich in Richtung Schauspiel eine Ausbildung machen. Aber er war die ganze Schulzeit so, mal abwesend und in seiner Welt, aber dann hat er scheinbar doch gelernt, auf die wesentlichen Dinge im Schulstoff zu achten, sonst wäre er vielleicht nicht so weit gekommen. Ohne mich loben zu wollen: Ich glaube, dass ich intuitiv das richtige bei ihm gemacht habe. Dadurch, dass die Ärztin mich nicht ernstnahm, worüber ich mich damals natürlich tierisch ärgerte, war ich gezwungen, selbst genauer auf mein Kind zu achten, ich habe ihm viel vorgelesen, habe seine Fragen zu Gott und die Welt versucht zu beantworten und habe die aufmerksamen Momente genutzt. In den abwesenden habe ich ihn eben träumen lassen. Das kann man allerdings nur als Mutter tun, in der Schule ist das nicht möglich. Es wäre allerdings auch als Mutter auch mal möglich, sich in der Schule mal nebendran zu setzen und auf das Kind zu achten, wie es auf den Unterrichtsstoff achtet usw. Das würde ich an deiner Stelle machen. Wir Eltern haben das Recht zur Hospitation bei unserem Kind. Viele Lehrer mögen das nicht gerne, ich finde es allerdings nur positiv für beide Seiten ...natürlich unter der Vorraussetzung, man will dem eigenen Kind helfen und nicht den Unterricht des Lehrers ausspionieren und bloßstellen. Verschwiegenheit ist natürlich auch Bedingung, aber das kannst du vielleicht auch mal bei der Lehrerin probieren und vorschlagen. Mach ihr klar, dass du deinem Kind beim Aufpassen helfen willst, dann dürfte sie nichts dagegen haben (Termin abklären).
    Bezüglich Terminabsprache mit der Schule kann ich nich beurteilen, woran es liegt, dass ihr keinen gemeinsamen Termin hinbekommt. Frage nach, woran es liegt. Das ist besser als die Schule pauschal zu beschimpfen. Dort sind nicht nur faule und unmotivierte Menschen, die meisten haben den Beruf gewählt, weil sie gerne mit Kindern arbeiten wollen und glaub mir, es sit ein harter Job und ich denke auch ab und zu "ach die anderen Berufe haeb es gut, die haben einfach Feierabend und können dann abschalten", das tun Lehrer kaum, sie arbeiten auch zu Hause, nehmen Probleme mit, beschäftigen sich auch in der Freizeit damit. Es gibt sicherlich auch von allen Sorten Lehrer, selbst ich kann gerne spitz werden über die Arbeitmoral mancher Kollegen, aber gibt es das nicht in jedenm Beruf genauso? Versuche doch mal alles positiver zu sehen, leide nicht so sehr, sondern mache das Beste aus deiner Situation, in dem du immer wieder überlegst, was ist das Beste für mein Kind? Das sollten normalerweise nicht nur Eltern sondern auch Pädagogen tun.
    Ich wäre dir sehr dankbar für eine Antwort, es wäre schön, wenn du einen zufriedenstellenden Weg für dich finden könntest. Gerne plaudere ich auch mit dir weiter, doch jetzt muss ich mich noch für die Schule morgen weiter vorbereiten.

    Liebe Grüße Ursel

  5. #4
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    Standard AW: ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche

    Griaß euch

    Also meine Mutter ist Volksschullehrerin und sie erzählt mir sehr viel über Kinder mit ADS. Bei uns kann man einen Betreuungslehrer anfordern oder du gibst dein Kind in eine Walldorfschule (weiß nicht ob es so eine schule bei euch in Deutschland gibt).
    Ich weiß auch, dass Kinder mit ADS einen anderen Lehrplan haben und anders benotet werden. Es ist immer schwierig für beide Seiten. Es sind alle überfordert. Anscheinend muß man immer einen Mittelweg finden. Das leider nicht dem Kind perfekt hilft.
    Wenn du willst, könnte ich meine Mutter genauer fragen, welche Möglichkeiten es noch gibt.

    Lg Die österreicherin

  6. #5
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    Standard AW: ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche

    Hallo Ursel,

    ich habe gerade mit Interesse Deinen Bericht aus Deinem Alltag als Lehrerin gelesen. Toll, auch mal aus Deiner Sicht zu lesen und einmal beide Seiten erfahren zu dürfen.
    Hoffe wir werden noch einiges von Dir hier lesen und bleib so eine engagierte Lehrerin!

    Liebe Grüsse,
    Tina

  7. #6
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    Standard AW: ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche

    *****

    Liebe Tina,

    ja an eine Schule mit kleiner Klassen habe ich auch schon gedacht. Aber ich wohne in einem kleinen Dorf mit einer Grundschule. Und in der nächsten Stadt gibt es zwar eine Schule, die auf kleine Klassen setzt, allerdings nur für LRS-Kinder. Und LRS hat sie definitiv schon mal nicht. Also ist dort auch kein reinkommen. Ausnahmen gibt es nicht.

    Ach und einen Mann gibt es auch nicht. Ich bin seit Anfang an alleinerziehend.

    Danke trotzdem erst mal.

    Sei ganz lieb gegrüßt

    Kathi
    Geändert von Carry1 (11.04.2008 um 07:20 Uhr)

  8. #7
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    Blinzeln AW: ADS, KISS, Konzentrationsschwaeche

    *****

    Liebe Ursel,

    ich danke dir erst mal für deine Antwort. Ich will auch nicht sagen, dass alle Lehrer unmotiviert sind oder so. Mich ärgert aber, dass sie zwar gern die Kinder (zumindest bei uns ist es so) in eine Schublade (ADS, Intergation,...) stecken, aber ich das Gefühl bekomme, dass sie nicht daran interessiert sind, Ihnen wirklich helfen wollen.

    Sicherlich gibt es Eltern, die sich aus welchen Gründen auch immer (z.B. Job), nicht genügend Zeit für ihre Kinder nehmen und sie vor dem Fernseher still stellen. Diesen Vorwurf musste ich mir auch schon des öfteren anhören. Aber ich denke, da macht man es sich zu einfach. Ich unternehme nämlich sehr viel mit meiner Tochter. Neben der Diagnostik und der Therapie, welche auch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, basteln wir sehr viel oder malen. Wir machen viele Gesellschaftsspiele, die unter anderem auch die Konzentration fördern. Wir lesen sehr viel gemeinsam. Wir sind viel draußen in der Natur oder beschäftigen uns mit unseren Tieren (2 Katzen, 1 Meerschweinchen, 1 Neufundländer). Wir fahren zu Freunden oder baden oder in die Sauna und so weiter. Und mein Kind sitzt maximal eine halbe abends vor dem Fernseher.

    Und die Schuld für die schulischen problem suche ich nicht in der Schule. Die grundlegenden Ursachen müssen ja im physischen oder psysischen Bereich gesucht werden. im 3. Lj. wurde bei meiner Tochter Sprachprobleme festgestellt, u. a. das Verwechseln von Buchstaben (phonematische und kinästetische Differenzierung). Damals haben wir auch mit der logopädischen Therapie begonnen und anfangs sehr große Fortschritte verzeichnen können. Später hat leider die Therapeutin gewchselt (auf Grund Mutterschaftsurlaub) und mit der neuen kam meine Tochter (und auch andere Kinder) nicht wirklich klar. (sehr streng) Damals war schon auffällig, dass sie zwar in ihrer Aussprache von der Logopädin verbessert wurde, aber meine Tochter sagte: "Ich weiß gar nicht, was sie von mir will, denn sie spricht es doch genauso aus, wie ich." Da die Beschimpfungen ihrerseits überhand nahmen und wir auch therapiemüde wurden (nach 3 Jahren nonstop ohne Pause), brachen wir die Behandlung ab, aber mit der Option diese zum späteren zeitpuinkt fortsetzen zu wollen.
    In der Schule kam das Problem natürlich wieder zur Sprache. Nachdem verschiedene Leute sie genauer untersuchten, wurde sie (mit 3 weiteren Kindern der gleichen Klassenstufe) als Integrationskind aufgenommen. D.h. jedes Kind hat damit Anspruch auf 3 individuelle Integrationsstunden (also Einzelunterricht) außerhalb des normalen Schule. Realität ist aber, dass alle 4 Kinder die Stunden gemeinsam machen (was für mich noch nicht das Problem ist). Allerdings werden die Kinder für diese Stunden aus normalen unterricht rausgenommen. Damit zwar ein Loch gestopft, ein anderes aber aufgerissen. Daher braucht man sich auch nicht wundern, dass sich die schulischen Leistungen bei keinem der Kinder (ich habe mit den Eltern gesprochen) verbesserten und das obwohl die Lehrerin, die den Intergrationsunterricht macht, nicht nur sehr nett ist, sondern auch sehr kompetent und ich sage mal mit dem nötigen Herz für Kinder. Eine Änderung der Handhabung ist aber lt. Gesprächen mit der Lehrerin, Klassenlehrerin und Schulleitung nicht vorgesehen.
    Dieses Integrationsprojekt wird unterstützt von deiner Diplom-Pädagogin für Sprach- und Stimmgestörte. Eine sehr nette Frau, von der wir alle begeistert sind. Wir fahren im 14-tägigen Rythmus zu ihr in die Praxis. Sie hat festgestellt, dass meine Tochter eine auditive Verarbeitungsstörung hat. D.h. die Laute werden zwar vom Gehör (es ist also i.O.) einwandfrei gehört, aber nicht ordentlich verarbeitet. Daher ist es ganz normal, dass sie keinen Unterschied bei bspw. m/n und er/a wahrnimmt. Warum das die Logopädin damals nicht festgestellt hat, weiß ich nicht. Das Schimpfen war jedenfalls unnötig, da meine Tochter gar nichts dafür kann.
    Weiterhin stellte sie die geringe Merkfähigkeit fest.

    In Mathe war auffällig, dass sie die Aufgaben manchmal prima konnte, einen anderen tag aber nicht. Und dass nicht nur zuhause, sondern auch in der Schule. Daher war die Mathelehrerin der Meinung, dass die auf jeden Fall ein 3er-Kandidat wäre.

    Bei der Schulpsycholgin meisterte meine Tochter den Mathetest super. Sie kann es auch nicht verstehen, warum sie nur 4en und 5en in der Schule schreibt. Für sie ist sie ein 1er / 2er-Kandidat.

    Es geht mir nicht darum, dass sie nur 1en und 2en schreibt. Aber 3en wären schon super. Man will ja schließlich nicht ständig um die Versetzung kämpfen.

    Auf jeden Fall müssen zum einen die Ursachen gefunden werden und entsprechende Hilfemöglichkeiten. Dazu sollte erst mal ein gemeinsames Gespräch stattfinden. Leider gehen die Lhrer bei uns nur halbtags, d.h. 12:15 Uhr max 13:15 Uhr ist Feierabend. Da die Psychologin aber vorher andere Termine wahrnehmen muss (bspw. wenn die die Kinder während des Unterrichts beobachtet), kann sie erst ab 16 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt kann aber nie die Lehrerin. Ich frage mich ehrlich warum. Denn in jedem anderen Beruf, muss man auf exdterne Partner (Kunden, Klienten) Rücksicht nehmen. Und hier nicht um Geschäfte, Geld, Vermögen. Hier geht es um Kinder und ihre Zukunft. Und da habe ich eigentlich erwartet, dass man sich die Zeit nimmt. Dies ist leider nicht der Fall.

    Ich will damit aber nicht sagen, dass alle Lehrer so sind. Aber es ist schade, dass es überhaupt solche gibt.

    Und es auch nicht heißen, dass ich die Schuld der Schule zuschiebe oder die Verantwortung auf sie übertragen möchte. Ich fahre heute bspw. wieder zur Therapeutin wegen der aud.Verarb.störg. und nächste Woche fahre ich 150 km, um abklären zu lassen, ob das Kiss-Syndrom vorliegt. Denn ich frage mich, woher bspw. die aud.Verarb.störg. kommt. Das kann niemand hier erklären. Aber muss irgendwo ein Grund geben. Nichts ist einfach nur da. Bisher wurden nur die Syntome behandelt und die Erfolge waren mäßig. Und nun fange ich an, nach den Ursachen zu suchen. Aber egal, was bei der Diagnostik rauskommt: Alle (auch die Schule) müssen an einem Strang ziehen. Ich finde es für diese Kinder schade, wenn man alles dem Elternhaus zuschiebt. Wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet, ist der Erfolg sicherlich größer, oder?

    Sei ganz lieb gegrüßt

    Kathi
    Geändert von Carry1 (11.04.2008 um 07:20 Uhr)