Obwohl von der Radikalität der anti-pädagogischen Kritik heute nur noch wenig zu spüren ist, lässt sich gerade bei professionellen Pädagoginnen und Pädagogen die Tendenz feststellen, Erziehung als etwas zu begreifen, das primär ein Miteinander, ein Aushandeln und ein Gleichberechtigtsein von Kindern und Erwachsenen ausdrücken soll. Insbesondere in der deutschsprachigen Pädagogik scheint das Verhältnis zu Phänomenen und Begrifflichkeiten wie „pädagogische Autorität“ sehr gespalten zu sein. Umso schwerer fällt es Pädagoginnen und Pädagogen häufig, hinter dem zu stehen, wofür sie gemeinhin als Expertinnen und Experten gelten: dem Erziehen. Roland Reichenbachs Bemerkungen widmen sich dieser Schwierigkeit im pädagogischen Selbstverständnis und nehmen vor allem die sprachlichen Eigenheiten und Vokabularien ins Visier.

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