Pfizer ist in Japan ein gutes Geschäft durch die Lappen gegangen. Nachdem der Konzern die Verordnungen des Anti-Rauchermittels Champix® (Wirkstoff: Vareniclin) über teure Anzeigenkampagnen gefördert hatte, waren er nicht in der Lage, den Bedarf zu decken. Seit Mitte Oktober schon ist das Mittel in Japan kaum noch verfügbar, berichtete ein Korrespondent der New York Times. Vielleicht hatte das US-Management selbst nicht an dem Erfolg geglaubt. In den USA waren die Verordnungen nämlich gefallen, seit 2007 der Musiker Carter Albrecht vom Nachbarn seiner Freundin erschossen worden war. Der stand während der Tat unter dem Einfluss von Chantix® (wie das Mittel in den USA heißt), das dann 2009 einen Warnhinweis auf psychiatrische “Ausraster” erhielt. Das scheint die Raucher in Japan nicht zu stören, falls sie überhaupt davon gehört haben. In den blogs wird Champix als Wundermittel gegen die Nikotinsucht gepriesen, und als dann die Regierung die Tabaksteuer Anfang Oktober saftig erhöhte – der Preis für eine Schachtel stieg von 300 auf 400 Yen, das sind 3 Euro 70 – gab es für viele Abstinenzwillige kein Halten mehr, zumal die Kassen 70 Prozent der Medikamentenkosten übernehmen.Sie wollten es dem Schauspieler und Sänger Hiroshi Tachi gleichtun, der im Auftrag von Pfizer öffentlich seine Standhaftigkeit als Nichtraucher auf das US-Medikament zurückführte. Doch für viele Raucher ist Champix derzeit so unerreichbar wie ihr Idol. Der Hersteller kann vorerst nur hoffen, dass die japanische Regierung sich für die nächste Erhöhung der Tabaksteuer – die Schachtel soll dann 1.000 Yen kosten – Zeit lässt, bis die Versorgungsengpässe überwunden sind.

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